Von Harald Angerer
Der evangelische Pfarrer Dettmer Hinrichs, bzw. seinem Sohn Apart machte einen besonderen Fund: Im Schutt (Ort wird nicht angegeben) fand er eine Gedenktafel von Gefallenen, Vermissten und Kriegsteilnehmern des 2. Weltkriegs aus Gmünd.
„Das hat mich so sehr erschüttert, weil es einfach wenig an Erinnerungskultur an unsere Kriegstoten zeigt“, meinte der Pfarrer. „Je länger der Krieg her ist, desto mehr verblassen die Erinnerungen daran, dass es unsere Brüder, Väter, Enkel und auch Schwestern waren, die ihr Leben verloren.“ Erinnerungsarbeit ist für Hinrichs wichtig, denn sie bedeute auch Friedensarbeit. „In meiner Zeit als Pfarrer von Dornbach, ließ ich die Konfirmanden im Gottesdienst die Namen Kriegstoten, an die an eine Tafel an der der Kirche von Fischertratten geschrieben sind, verlesen um die Erkenntnis zu verbreiten: ‚Mensch, die waren ja so wie ich, schau der hat meinen Nachnamen usw.‘“ Die gefundene Gedenktafel war stark „beleidigt“ und vom Regenwasser schon etwas aufgeweicht. Das Fundstück hat der beherzte Pfarrer an Bürgermeister Josef Jury übergeben. „Bei der Erinnerungskultur finde ich beim Herrn Bürgermeister immer ein sehr offenes Ohr“, sagt er. Der Bürgermeister sagte ihm zu, die Tafel im Archiv aufzubewahren und sie auch für Interessierte zugänglich zu halten. Erinnerungsarbeit und Friedensarbeit sei beiden wichtig. „Mit der Forderung und dem Ruf ‚Nie wieder Krieg‘, hoffe ich, einen Beitrag für die Erinnerung an unseren Toten, die ja auch leben wollten, geleistet zu haben“, so der aktive Geistliche.