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Hund und Herrl ...
September 2015
Dieter Peuckert - Jahrgang 1941
- wohnt seit 1973 mit seiner Familie in
Tristach in der Sternbachstraße.
Koflkurier:
Herr Peuckert, wie kom-
men Sie als gebürtiger Berliner, salopp
gesagt als Flachlandtiroler, zur Tiroler
Bergwacht?
Dieter Peuckert:
Von verschiedenen
Ferienaufenthalten sind mir die Berge
von Jugend an vertraut. Bei einem Urlaub
in Kals lernte ich meine Frau Huberta
kennen, die aus Prägraten stammt. Wir
heirateten 1972 und zogen 1973 nach
Tristach. Als Tierfreund fand ich es ange-
bracht, das Angenehme mit dem Nützli-
chen zu verbinden und war mit meinem
ersten ausgebildeten Lawinenhund 1982
bei der Tiroler Bergrettung. Seitdem habe
ich vier meiner Hunde zu Suchhunden
ausgebildet und ich bin seit 1990 bei der
Diensthundestaffel der Tiroler Bergwacht.
Koflkurier:
Wie und wo findet die
Ausbildung zum Suchhund statt?
Dieter Peuckert:
Der Hund wird aus-
schließlich zur Vermisstensuche einge-
setzt und zwar auf Fläche (Wiese, Wald),
Lawine und Trümmer. Das erfordert auf-
wändige Trainings. Im Jahre 2014 habe
ich beispielsweise 409 Stunden Training
mit meinem Hund absolviert und bin da-
bei 4.328 km gefahren, da die monatli-
chen Pflichttermine in Nordtirol stattfin-
den.
Ein besonderes Augenmerk wird bei
der Ausbildung auf die Hubschraubertaug-
lichkeit der Hunde gelegt. Üblicherweise
fliegen Hund und Hundeführer im Innen-
raum mit. Bei besonders erschwerten Be-
dingungen wird der Hund in einer Tasche
mit seinem Hundeführer verbunden und
am Tau außen transportiert. Das erfordert
viel Fingerspitzengefühl. Der Hund muss
dabei absolutes Vertrauen zu seinem
Herrn haben. An die Bewegung der Rotor-
blätter und den Lärm des Motors hat sich
der Hund gewöhnt und er verhält sich in
der Luft absolut ruhig. Trainings finden
mehrtägig in der Wattener Lizum statt.
Koflkurier:
Wie orientiert sich die
Diensthundestaffel bei Einsätzen?
Dieter Peuckert:
Die Diensthun-
destaffel arbeitet bei Einsätzen immer mit
örtlichen, geländekundigen Bergwacht-
mitgliedern zusammen. Außerdem gehört
der Umgang mit Funkgeräten zur Ausbil-
dung.
Koflkurier:
Was waren Ihre Einsätze
in jüngerer Vergangenheit?
Dieter Peuckert:
Vermisstensuche in
Iselsberg - Gaimberg, Hochstein- Moos-
alm, Scheffau am Wilden Kaiser und im
Antholzertal.
Koflkurier:
Einsätze bei der Vermiss-
tensuche erfordern gute Kondition. Wie
halten Sie sich fit?
Dieter Peuckert:
In erster Linie mit
Schwimmen, sowie Wandern mit dem
Hund und Streifengängen.
Koflkurier:
Können Sie uns noch et-
was Allgemeines über die Aufgaben der
Tiroler Bergwacht sagen?
Hund und Herrl - ein perfektes Team
Dieter Peuckert - Hundeführer bei der Tiroler Bergwacht