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Historisches Historisches Historisches
Folge 11
Herbst 1916 bis
Frühjahr 1917
Telegrafie und Telefon
war en
bereits
gut entwickelt
und wurden
an der Karnischen Front voll in
den
Kriegsdienst gestellt
. Der für
Ausbau und Reparatur des Tele-
fonnetzes errichtete
Festungstele-
fonzug
mit Sitz in Kar titsch
leistete gute Arbeit. Trotz dauern-
der kampfmäßiger und wetterbe-
dingter Rückschläge war das Te-
lefonnetz von den höheren Kom-
mandos zu den Dienstellen und
Lagern im Ort und bis zu den Hö-
henstellungen im Herbst 1916 auf
technisch hohem Niveau
ausge-
baut.
Ab Herbst 1916 wurden durch die
Elektrozug-Truppe
Abschnitte
der Karnischen Front, beginnend
an der
Stuckenfront
mit Groß-
scheinwerfern ausgeleuchtet. Bis
Kriegsende waren acht
Schein-
werfer
eingesetzt, ebenso im
Frühjahr 1917 eine
Abhorchstati-
on
auf Fr ugnoni.
Im Spätherbst 1916 wurde der
Friedhof
auf der
Filmoor
aufge-
lassen und die Gefallenen im neu-
en
Kriegerfriedhof
in Kartitsch
bestattet.
Nachdem im November 1916 in
Kartitsch die Todesnachricht des
in Rumänien gefallenen
Prinz
Heinrich
eintr af, wur de die auf
den Obstanser Böden im Frühjahr
1916 errichtete Kapelle nun
Prinz
Heinrichkapelle
benannt, eben-
so die untere
Obstanser Seilbahn
.
Die durch den Tod des alten Kai-
sers Franz Josef I. am 21. No-
vember 1916 erforderliche
Ange-
lobung
an den neuen
Kaiser
Karl
I.
er folgte in
Kartitsch
im
gesamten Frontgebiet und auf al-
len Dienststellen bereits am 25.
November im Beisein eines Leut-
nants und eines Feldgeistlichen in
neun Sprachen.
Anders als der heurige Winter
2016/17 war der
Kriegswinter
1916/17
vor 100 Jahren der
schneereichste seit Gedenken und
für die Truppen an der Karni-
schen Front höchst dramatisch
und
lebensbedrohlich
. Bereits En-
de August schneite es, im Tal lag
im Dezember schon rund einen
Meter Schnee, auf den Höhen bis
zu
3 Meter
. Bereits am 23 No-
vember 1916 vertrieb auf Frugno-
ni ein orkanartiger Schneesturm
zwei Wachtposten, sie konnten
nicht mehr gefunden werden und
erfroren
. Die Wege konnten
nicht mehr frei gehalten werden,
daher wurden, soweit möglich,
Schneetunnels
er r ichtet.
Stellungen waren
lawinengefähr-
det
und Bar ackendächer dr oh-
ten, einzustürzen. Laut einem Si-
tuationsbericht brach in Obstans
oberhalb des Kriegerfriedhofs am
5. Tag eines Schneesturms
die
Baracke
mit den eiser nen Vor -
räten
zusammen
und wenig später
wurde durch eine sechs Meter
hohe
Schneewechte
die Mann-
schaftsbaracke
verschüttet
, Licht
und Ofen erloschen bereits und
mit letzter Kraft gelang es einen
Luftkanal
zu öffnen.
Am 13. Dezember zerstörten
zwei
Lawinen
Teile des
Militärlagers
auf dem Obstanser Boden und
einige Stunden später die Seil-
bahntalstation,
sieben Tote
und
Schema
der
Telefonverbindungen
Frontabschnitt 10c, 1916
Die 1916 erbaute Prinz Heinrich-
Kapelle, Originalaufnahme