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ISELSBERGER
GEMEINDEBOTE
Ausgabe 36 | Dezember 2016
GESCHICHTE DES ALLMÄHLICHEN AUSBAUS
DER ISELSBERGER STRAßE
Um 1878 ist die älteste Iselsberger
Straße entstanden. Der um etwa
1945 verstorbene Oadn-Cöles
vom Penzelberg wusste noch zu
e r z äh l en , w i e e r vo r dem
Straßenbau oft zu Fuß nach Lienz
wanderte. Dabei benutzte er ab
Iselsberg-Dorf die Abkürzung
über Roaner – Moser Wald –
M o s e r – G a m s k a t h l
(Obergöriach) – Bichlmoar –
Göriach – Bondorfer Futterhaus –
Debant.
Weil es die Verbindung Iselsberg –
Debant und damit auch die
Tschellnig Reide damals noch
n i c h t g a b , v e r l i e f d i e
ursprüngliche Schotterstraße von
Dölsach (Postamt) bis hinauf zum
Bauernhof Bondorfer in Göriach.
Dort führte sie bei den Häusern
Wendl (Posthaltestelle), Kalser,
Blaßl, Stoph, Stephen sowie
Tschullnig vorbei und bildete
beim Unter- und Oberkoer eine
S-Schleife, umwieder die heutige
Richtung bis zur Hochreide
einzuschlagen. Die Fortsetzung
der Straßenführung ab dieser
Kehre: Bichlmoar – Nußbaumer
Reide – Gamskathl –Wasler Reide
– Moser – Moser Wald – Bichler
Reide – Stoaner Reide* – Roaner
Reide – Iselsberg-Dorf.
An dieser 5,5 m breiten Straße
wurden bis zum Bau der heutigen
wiederholt Änderungen und
Verbesserungen vorgenommen,
damit der zunehmende Verkehr
über den Iselsberg zu bewältigen
war. Außerdemermöglichteman
dadurch den Anschluss an die
Gr oßg l ockne r Hocha l pen -
straße**.
Der wei tere Ausbau dieser
Schotterstraße zur aktuellen
Iselsberger Straße erfolgte in
mehreren Etappen:
Die Jahre 1935 bis 1938 sind für
den Start des neuzeitlichen
Ausbaus zu nennen. In dieser Zeit
konnte der Rohbau von der
Ab zwe i gu ng de r D r au t a l -
B u n d e s s t r a ß e ( b e i m s o g .
W e g m a c h e r h ä u s l =
„ S t r a ß e n h ä u s l “ ) b i s z u r
Hochreide, einschließlich der
dazu gehörenden Objekte, wie
d i e D e b a n t b r ü c k e , d i e
Unterführungen in Debant, der
Kärntner Ast***, die Tschellnig
Reide sowie die Stützmauer für
die neu zu bauende Hochreide
im Wesentlichen hergestellt
werden. Ab 1939/40 wurde dieser
neue Abschnitt für den Verkehr
freigegeben. Allerdings verlief
die Postautobus-Linie noch bis
1942/43 auf der alten Strecke:
Lienz – Agunt – Kreuzwirt –
Dölsach – Iselsberg.
Ab Herbst 1939 fuhren in Göriach
die Autos nicht mehr bei den
Häusern vorbei, sondern bereits
auf der neuen Trasse rechts
davon. Die Arbeiten an diesem
n o c h n i c h t a s p h a l t i e r t e n
Straßenstück und der Weiterbau
der Hochreide zogen sich aber
noch bis ca. 1941. Aufgrund des
Zweiten Weltkriegs und wegen
des Weggangs der französischen
Kriegsgefangenen, die für den
Bau der I se l sberger S t raße
e i ngese t z t wo r den wa r en ,
mus s ten di e Arbe i ten 1941
eingestellt werden. Zu diesem
Zeitpunkt hatte man bereits mit
den Rodungs- und Vorarbeiten
für die neue Trassenführung im
B e r e i c h G a m s k a t h l - F e l d
(Obergöriach) bis oberhalb der
Maienhöhe begonnen. Während
des Kriegs verwuchs dieser Teil
allerdings wieder. Auch beim
sog. Stoanerbühel – Stoaner
Reide – ungefähr dort, wo heute
das Weichselbraun Haus steht,
wurde ein Stück weit die damals
noch dort bendlichen Felsen
abgearbeitet, denn die neue
gekürzte Wiedergabe
Quelle: Osttiroler Heimatblätter – 27. Jahrg./Nummer 12 (31.12.1959)
Verfasser: ehemaliger Volksschuldirektor Karl Stark
Die „Roana Reide” vor dem endgültigen Ausbau.