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Herr Pribil –
Lagerverwaltung
Fa. Steinringer und Volgger Drauholz, schliefen
Osttiroler, ev. auch Kärntner Bauarbeiter.
Die Drau floss noch direkt an den Baracken
vorbei, also nahe der Bahnüberführung und
mündete weiter östlich wieder in ihr altes
Flussbett. 1941, nach der Eroberung Grie-
chenlands und Kretas, zog eine ca. 26-köp-
fige Gefangenengruppe vom Anhaltelager
Wolfsberg STALAG 18 a kommend in den
Baracken ein. Es waren Australier und einige
Engländer, die nun einen harten Außendienst
an der Drauferbefestigung antreten mussten.
Die Zeitzeugen erzählen
Die Gefangenen fügten sich eigentlich problem-
los in die Lagervorschriften, was eine mehr oder
weniger großzügige Lagerführung durch das
Wach- und Versorgungspersonal Quitt - Pribil er-
laubte. So durften sich die Australier fast frei be-
wegen, Fußball spielen, musizieren, sich eine
primitive Duschvorrichtung bauen, einen kleinen
Generator für Stromerzeugung betreiben. Kon-
takt zur Bevölkerung war eingeschränkt mög-
lich. Die jungen Männer standen aber auch
schnell im Blickpunkt der einheimischen Mäd-
chen, denn die eigenen Burschen und Männer
zum Verlieben hatte Hitler leider in unlauterer
Absicht an ferne Fronten gezwungen.
Der Gefangene Henry Lacy war 1943 schon
59 Jahre alt. Den jungen Buben Laurenz und
Josef aus Leisach kam Lacy einfach nur uralt
vor. Auf dem Foto konnten sie ihn jetzt nach
über 70 Jahren sofort identifizieren. Mit ihm
wagten sie sogar einen Gesprächskontakt, der
junge Josef Wurzer aus der Bürgerschule Lienz
suchte sogar um das Lager herum gezielt nach
Möglichkeiten, mit den Gefangenen englisch
reden zu können. Die liebenswerte Zeitzeugin
Frau Elisabeth Aigner aus Lienz, damals
17 Jahre jung, erkannte auf dem vorgelegten
Gefangenenfoto den großgewachsenen Allan
van Goyen wieder. Irgendwie war er ihrer
Schwester ein wenig zugetan, wobei nie eine
echte Beziehung entstehen durfte.
Besuch aus Australien
Der Gefangene
Ted Dorian
erreichte 1945
mit Hindernissen seine Heimat Australien.
Anfang Juli besuchte nun sein Enkel
Phil
Cleary
das Dorf Leisach, um noch Spuren
der Zwangsarbeiterzeit seines Großvaters
Ted finden zu können.
Freundlicherweise öffnete BGM Dietmar Zant
den Theatersaal für offene Zeitzeugengespräche
mit historisch Interessierten. Mit großer Aufmerk-
samleit nahm Phil Cleary, der auch kurz als
Parlamentarier in Melbourne tätig war, die Zeit-
zeugenberichte zur Kenntnis. Er erzählte auch,
dass sein Großvater Ted sich nach dem Krieg
bald in den Alkohol flüchtete, dass Allan van
Elisabeth, Herr Pribil, Elfriede
Gruppenbild der Gefangenen
Anton Quitt –
Lageraufsicht