Virgen
Aktiv
Der Bürgermeister informiert
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Der Steg über den Mellitzbach bei der Kneipp-Station amWeg der Sinne, welcher durch die
Mure 2012 zerstört wurde, ist heuer nach mehrfacher Intervention der Gemeinde vom
Tourismusverband saniert worden.
diesem Projekt wurde ein breit angelegter
Bürgerbeteiligungsprozess – „Virgentaler
Weg“ – abgewickelt. Eine Volksbefragung
in beiden Gemeinden brachte bei sehr
hoher Wahlbeteiligung eine große Zustim-
mung dafür, dass sich die Gemeinden für
die Verwirklichung eines Wasserkraftwerkes
an der Oberen Isel einsetzen sollen.
Nach positivem UVE-Vorverfahren wurde
im November 2013 das Projekt zur UVP
bei der zuständigen Behörde eingereicht.
Die Einreichung erfolgte über die neu ge-
gründete Wasserkraft Obere Isel GesmbH.
Die Gemeinden Prägraten a. Gr. und
Virgen erhielten für ihre Beteiligungen
an diesem Unternehmen am 6. No-
vember 2013 die aufsichtsbehördliche
Genehmigung.
Inzwischen scheint dieses Projekt der nun-
mehrigen Landesregierung ein Dorn im
Auge zu sein. Mehrere Mitglieder der Tiro-
ler Landeregierung äußern sich derweil, ins-
besondere medial, negativ zum geplanten
Wasserkraftwerk an der Oberen Isel. Diese
Vorgehensweise entspricht nicht der Regie-
rungsvereinbarung aus dem Jahre 2013 in
der es u. a. heißt, dass UVP-Verfahren
transparent, offen und ohne politische Ein-
flussnahme abzuwickeln sind und anderer-
seits den Kriterienkatalog offen, transparent,
und unter Einbeziehung der Betroffenen im
Vorprüfungsprozess einzusetzen, diesen zu
optimieren und anzupassen.
Die Ausweisung eines Natura 2000-Ge-
bietes und eines Naturschutzgebietes an der
Oberen Isel, ohne Vorhandensein des
Schutzgutes Lebensraumtyp 3230, durch
die Tiroler Landesregierung, dient aus-
schließlich dazu, dem geplanten Wasser-
kraftwerk vorzeitig jede Bewilligungsmög-
lichkeit zu nehmen. In diesem Fall sehen
wir uns auch auf Grund der vorhin ge-
schilderten Entwicklungen gezwungen,
rechtliche Möglichkeiten, wie z. B. Schaden-
ersatz sowie Amtshaftung zu prüfen.
Naturschutzgebiet
Über die Verordnung des Landes „Natur-
schutzgebiet Osttiroler Gletscherflüsse“
wurde ausführlich in den Medien berich-
tet. Bis zum Ablauf der Stellungnahme-
frist am 7. Mai 2015 wurden ca. 60 Stel-
lungnahmen aus der Gemeinde Virgen
eingebracht. Private, Firmen, die Freizeit-
anlagen GesmbH, Agrargemeinschaften,
Kraftwerksgesellschaften, die Wasserkraft
Obere Isel GesmbH und die Gemeinde
etc. schrieben Stellungnahmen. Damit
brachten sie ihre Sorgen gegenüber dem
Land zum Ausdruck. Niemand hat bisher
eine Antwort auf die abgegebenen Ein-
gaben erhalten. Dieser Umgang mit den
Menschen zeugt von Respektlosigkeit,
von fragwürdiger Beteiligungs- und Kom-
munikationskultur. Eine Antwort der
Landesregierung erhielten die Bewohner
der betroffenen Region am 30. Juni 2015
in Form eines „trotzigen“ Regierungsbe-
schlusses zu Natura 2000.
Natura 2000
In der Regierungssitzung am 30. Juni
2015 wurde beschlossen, die Isel in ihrem
gesamten Verlauf bis zur Stadtgrenze von
Lienz, Teile der Schwarzach und Teile des
Kalserbaches als Natura 2000 Gebiet zu
nominieren. Dieser Beschluss wurde ohne
weitere Gespräche mit den Betroffenen,
ohne Dialog, ohne Vorortbesichtigungen
etc. gefasst. In der Landeshomepage
www.tirol.gv.atist folgendes zu lesen: Mit
30. Juni 2015 wurden von der Tiroler
Landesregierung folgende Gebiete an die
Europäische Kommission gemeldet:
1. Natura 2000 Gebiet Osttiroler
Gletscherflüsse Isel, Schwarzach und
Kalserbach
2. Natura 2000 Gebiet Tiefer-Wald
3. Natura 2000 Gebiet Sinesbrunn
Der Weg auf der Schattseite von der Tratte Richtung Nolzach wurde vom Tourismus-
verband gesperrt. Der TVB teilte uns auf Anfrage mit, dass er sich an die Empfehlung des
geotechnischen Gutachtens des Baubezirksamtes Lienz halten und den Wegabschnitt aus
Sicherheitsgründen nicht sanieren wird. Neben der Sicherheitsbedenken stehe auch der zu
erwartende finanzielle Aufwand in keinerlei Relation zur Nutzung, so der TVB.