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BLICK
Ein
Chronik
„Die Geschichte Sillians ist unter anderem auch geprägt von
seiner Nähe zum Wasser“, schreibt Wolfgang Gattermayr in
„Sillian, Geschichte und Gegenwart“ auf Seite 56.
Alten Berichten zufolge wurde der Marktflecken die Jahr-
hunderte herauf immer wieder von schweren Überflutungen
durch die Drau samt ihren Zuflüssen und von gewaltigen
Murbrüchen heimgesucht, z. B. in den Jahren 1440, 1599
und besonders 1823, 1827 und 1882. Die Chronik berich-
tet von reißenden Wildbächen, geborstenen Dämmen und
verstopften Kanälen, Verklausungen, von Muren, die Felder
und Äcker verwüsteten, Ernteeinbußen, unterbrochenen
Verkehrswegen usw.
Die Ursachen für diese Naturereignisse liegen einerseits
in den Witterungseinflüssen, andererseits in der Tatsache,
dass das Draubett bis zu 1,80 m höher liegt als die Talsohle.
Dämme allein reichten nicht aus, die Bevölkerung vor den
Naturgewalten zu schützen. Auch auf der Sonnseite lös-
ten das Hofer- und das Johannesbachl sowie einige eher
harmlose Rinnsale immer wieder gewaltige Muren aus. Der
Flurnamen „Gissbrate“, ein Hang nördlich der Bundesstraße
gelegen, erinnert daran.
Diese tragischen Ereignisse unserer Heimatgeschichte wie-
derholten sich in den Jahren 1965 und 1966, vielen von uns
sind sie noch lebendig in Erinnerung.
1. bis 5. September 1965
In der Feuerwehrchronik „Im Kampf gegen die entfesselten
Naturgewalten“ Sillian 2000, lesen wir folgenden Bericht:
„In diesen Tagen kämpften die Wehrmänner pausenlos ge-
gen die Urgewalt der reißenden Wildgewässer: Anlegung
eines Abflusses für das Johannesbachl durch den Markt in
den Gärberbach. Errichtung eines freien Abflusses für das
Stoffnbachl beim Stauder. Sicherungsarbeiten am Stänker-
bachl (...). Eine Verständigung war nur per Melder oder Funk
möglich, die Alarmierung erfolgte durch Glockenschlag. Die
Brücke zum Griespark musste aus Sicherheitsgründen ent-
fernt werden. Bahnlinie und Bundesstraße waren unpassier-
bar“. Kerzen und Petroleumlampen wurden hervorgeholt
Sillian erinnert sich an die Hochwasserkatastrophen
vor 50 Jahren
Das Hochwasser vom November 1966 richtete große Schäden an.