Der Stoneman-Trail im Pus-
tertal ist keine einfache Sache.
Die Strecke ist 115 km lang und
hat 4.000 Höhenmeter. Ab einem
beliebigen Startdatum von Juni
bis September oder falls die Ver-
hältnisse passen länger, hat man
maximal drei Tage Zeit, um alle
Checkpoints zu erreichen, dort
die verschiedenen Symbole am
Armband abzustempeln und
somit eine der begehrten Stone-
man-Trophäen zu gewinnen.
„Zur Endkontrolle und zur Prä-
mierung muss man zur Aus-
gabestelle zurück“, erklärt
Stoneman-Erfinder
Roland
Stauder, der selbst auf eine ein-
zigartige Karriere zurückblickt.
So wurde er unter anderem
Red Bull Cape Town Man (Süd-
afrika), Gesamtdritter beim UCI
Worldcup Marathon, gewann
sieben Mal den Dolomitenmann
in Lienz und vieles andere mehr.
Grenzerfahrung
„Die Anstiege des Trails sind
manchmal sehr steil. Die 10 km
lange Demut-Passage ist der
technisch schwierigste Teil.
Schwindelfrei- und Trittsicher-
heit sind Voraussetzung. Auf
rund einem Kilometer besteht
Absturzgefahr“, erklärt Stauder
weiter. Eine Grenzerfahrung.
Meist sind es Biker aus
Deutschland, Österreich und
Italien, die den Stoneman-Dolo-
miti bereits „eroberten“ –
zudem sind es nicht wenige.
Roland Stauder zählte bereits
über 7.180 Bezwinger. „Mit den
Mehrfach-Startern waren es bis-
her knapp 9.370.“ Auch Alois
Schett (49, Krankenpfleger) aus
Assling und Martin Weis (51,
Zimmerer) aus Lienz ließen sich
das Abenteuer nicht entgehen.
Und: So oft wie sie schaffte bis-
lang niemand den Trail, den es
seit neun Jahren gibt.
Stoneman-
Sondertrophäe
Weis gelang die Herausforde-
rung 21 Mal, Schett 19 Mal.
Dafür überreichte Stauder den
beiden in der Lienzer Innenstadt
unlängst im Rahmen der Rad-
schau die Stoneman-Sonder-
trophäe. Weis schaffte den Sto-
neman-Trail-Rekord innerhalb
von rund acht Jahren. „Drei Mal
war Genussradeln dabei. Das
heißt, ich war drei Tage lang
unterwegs. Meist mit sechs
oder acht Leuten, um danach
nach Pizza und Wein in Sexten
zu nächtigen“, schmunzelt er.
Ansonsten sei er schneller auf
dem Weg. „Das Schönste auf
dem Stoneman-Trail ist für
mich die Demut-Passage.“ Weis
fährt schon lange auf dem
Mountainbike. „Früher war ich
auch beim Osttirol-Cup dabei.“
„Immer an einem Tag“
Schett entdeckte erst vor zehn
Jahren seine Leidenschaft für das
Bike. „Ich begleitete meinen
Sohn immer zu Radrennen. Ir-
gendwann dachte ich, da könnte
ich eigentlich auch mitfahren. Es
war ja auch für Erwachsene
möglich.“ Seitdem will er auf
das Bike nicht mehr verzichten.
Schett findet es schade, dass er
nicht schon viel früher mit dem
Biken begann. „Es ist faszinie-
rend, dass man mit eigener
Muskelkraft auf dem Bike 250
bis 300 Kilometer bewältigen
kann.“ Schett schaffte die 19
Male entlang des Stoneman-
Trails immer an einem Tag. „Das
war mein Ziel. In einem Jahr ge-
lang er mir sogar elf Male“, er-
zählt er. Seit fünf Jahren fährt er
den Trail. „Es ist fein, dass er
kein Rennen ist.“ Mit Pausen
braucht er gewöhnlich an die
zwölf Stunden. Martina Holzer
SPORT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MAI/JUNI 2018
42
Den Stoneman-Trail am
öftesten bezwungen
Der Stoneman-Dolomiti-Trail im Pustertal ist für Biker eine Herausforde-
rung. Er ist schroff und wild mit Start in Sexten. Alois Schett (Assling) und
Martin Weis (Lienz) schafften das Abenteuer von den bislang über 7.000
Teilnehmern am öftesten.
Roland Stauder
(l.) überreichte
die Stoneman-
Sondertrophäe an
Martin Weis
(r., rotes T-Shirt)
und Alois Schett.
Die beiden
Osttiroler
schafften den Trail
bislang am öfte-
sten.
Der Stoneman-
Trail in Sexten
fordert die Teil-
nehmer sehr.