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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
25. SEPTEMBER 2017
CHRONIK
A Liadle
in mein Herzle drin …
Die „Liesner“: 25 Frauen und ein Mann
Unzählige Gemischte Chöre und Männergesangsvereine gibt es in Oberkärnten, Frauenchöre sind eher selten.
Einer davon sind die „Liesner“ aus dem Liesertal.
Eigentlich leitet sich der Name
vom „lisnen“, dem „zuhören“,
ab, entlehnt von der „Lieserbal
lade“, der Sage vom Ursprung
des Flusses. 25 Frauen singen
mittlerweile im Chor, einziger
Mann ist Peter Winkler, der den
Chor seit 2015 leitet. Obfrau
ist Martina Glanzer. Gegründet
wurde der Chor von einer
„handvoll“ Sängerinnen und
dem damaligen Chorleiter Hel
mut Fertin im Jahr 2002. Fertin
holte noch weitere Sängerinnen
und schon bald erreichte der
Chor seinen harmonischen
Klang. Gesungen werden in ers
ter Linie Kärntner Lieder, aber
moderne bzw. internationale
Literatur gehört zum bunt
gemischten Repertoire des
Klangkörpers. Nicht nur das
Liedgut, sondern auch das Alter
der Sängerinnen ist gut durchge
mischt: es bewegt sich zwischen
25 und 75 Jahren.
Probesingen
Egal ob jung oder alt, das ge
meinsame Einstudieren und Vor
tragen von Liedern verbindet,
sind die „Liesner“ überzeugt. Sie
sind auch immer auf der Suche
nach neuen Sängerinnen, um
die Lieder so originalgetreu wie
möglich zu interpretieren. „Viel
leicht verspürt jemand Lust, ein
fach einmal zum Probesingen,
jeden Montag ab 19.30 Uhr im
Foyer der Volksschule in Eisen
tratten zu kommen, wir freuen
uns sehr darüber.“ Vielleicht
wird die eine oder andere da
nach ein Teil der lustigen Runde,
denn fröhlich geht es bei den
„Liesnern“ allemal zu. Auch bei
verschiedenen Ausflügen oder
Auftritten bei Veranstaltungen
anderer Chöre.
Herbstkonzert
Ein Höhepunkt des Chores ist
das alljährliche Herbstkonzert,
das heuer am Samstag, 7. Okto
ber, im Festsaal in Eisentratten
stattfindet. Es ist dies bereits das
15. Konzert dieser Art. Neben
den „Liesnern“ sind als Gastchor
„Die Rosentaler“ unter der Lei
tung von Karl Kucher zu hören,
mit dabei ist auch das Ensem-
ble
„So.So.Je“der Musikschule
Lieser-Maltatal. Als Sprecher
fungiert Bernhard Jakl.
Der Ursprung der Lieser
Die Lieser entspringt aus einem runden Loch inmitten einer steil abfal
lenden Felswand. Oberhalb der Lieserwand dehnt sich gegen den Sonn
blick eine Schutthalde, das Lieserkar, das nach der Sage ehemals ein See
war. In dem Berge befand sich einst ein ergiebiges Goldbergwerk. Infol
ge ihres Reichtums wurden die Knappen übermütig, schoben mit gol
denen Kugeln nach ebensolchen Kegeln und trieben viel frevelhaften
Spott. Aber einer unter ihnen, der stocktaub war, verehrte Gott und
ging jeden Sonntag ins Tal zur Kirche. Wenn er die Genossen ermahnte,
von ihrem wüsten Leben abzulassen, scholl ihm lauter Hohn entgegen,
und an ihren Gesichtern merkte er, wie wenig sie auf seine Worte ga
ben. Eines Tages fuhren sie wieder in den Stollen, mit ihnen auch der
taube, fromme Knappe. Eben wollten sie die Arbeit beginnen, als dieser
anhielt und sagte, er höre ein gewaltiges Rauschen. Da erhoben sie ein
schallendes Gelächter und schrien: „Wenn wir nichts hören, was soll
dann erst ein Tauber erhorchen!" Noch einmal sprach er seine Warnung
vergeblich aus, dann verließ er den Stollen. Kaum war er aus dem Rund
loch ans Tageslicht getreten, so stürzte ein Wasserstrom aus dem Stol
len und schwemmte seine Kameraden in die grausige Tiefe. Sie hatten
nämlich den oberhalb des Bergwerks liegenden See angebohrt, und das
Wasser nahm seinen Lauf durch den Stollen ins Freie. Der Gerettete be
saß von nun an sein Gehör wieder, aber aus dem Stollen fließt seitdem
ein Bach, den die Leute Lieser nennen. Der Name stammt angeblich von
„lisnen“, das heißt horchen, und erinnert an den tauben Knappen, der
das Brausen des einbrechenden Wassers allein gehört hat.
Quelle: Georg Graber, Sagen aus Kärnten, Graz 1941
Ein Fest, das Kulturen
verbindet
Die Migrantinnenberatung Spittal/Oberkärntner Mäd
chen- und Frauenberatung, das Jugendservice Spittal
und die mobile Jugendarbeit Junique veranstalten am
Samstag, 30. September, von 13 bis 16.30 Uhr das bereits
dritte Multi-Kulti-Fest im Schlosspark beim Brunnen.
Das Fest ist eine Veranstal
tung, an der sowohl einheimi
sche Kulturvereine als auch
soziale Einrichtungen beteiligt
sind. Vertreter der einzelnen
Kulturvereine präsentieren ihre
musikalische, tänzerische sowie
kulinarische Identität, Sprache
und Kultur und zeigen so, wie
gelebte Integration stattfinden
kann. Auch die mitwirkenden
Vertreter der jeweiligen sozialen
Einrichtungen präsentieren hier
bei ihr Arbeitsfeld. Ziel ist es,
mit Hilfe des „Multi-Kulti-
Festes“ die Thematik Migration
der Bevölkerung näher zu brin
gen, bestehende Vorurteile auf
beiden Seiten abzubauen und
das Aufeinander-zugehen mittels
Gesprächen mit Menschen, die
eine andere Herkunft, Religion
und Kultur haben, zu fördern.
Ganz nach dem Motto: „Beim
Reden kommen die Leut‘
z‘åmm“ Die Besucher erwartet
ein umfangreiches Programm.
Neben den musikalischen und
tänzerischen Präsentationen auf
der Bühne werden kulinarische
Köstlichkeiten aus den Her
kunftsländern der Kulturvereine
rund um den Springbrunnen an
geboten. Junique versorgt die
Besucher mit erfrischenden Ge
tränken. Für die Kinder und Ju
gendlichen gibt es einen Bastel
tisch. Bei Schlechtwetter findet
das Fest im Innenhof des Schlos
ses Porcia statt.
Kurzmeldung
Vellachbach-Brücke
wird neu gebaut
Bei der letzten Stadtratssitzung in
Hermagor wurde der Neubau der
Verbindungsbrücke zwischen Ober-
und Untervellach einstimmig zuge
stimmt. Da sich der Stahlträger der
derzeitigen Brücke in einem sehr
schlechten Zustand befindet, wird
die neue Brücke eine Beton-Fertig
teilbrücke mit aufbetonierter Fahr
bahn sein, die auch eine leichte
Drehung enthält. Dadurch wird das
Passieren der Brücke für landwirt
schaftliche Zugmaschinen verein
fachter und leichter. Mit dem Neu
bau der Brücke wird sofort begon
nen, und da die Baumaßnahmen
vier Wochen anhalten werden, wird
die Bevölkerung bezüglich des Bau
lärms und der Verkehrseinschrän
kungen um Verständnis und Geduld
gebeten.