GIPFELKREUZ
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2015
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begegnete man dort oben wei-
teren Pionieren, die 1957 vor
Ort waren, unter anderemWal-
ter Fischnaller (68) aus Vintl,
Hobby-Historiker und ehemali-
ger Gemeindesekretär.
Mit Pferden nach „oben“
Er war damals zehn Jahre alt
und Mitglied der katholischen
Jugend Niedervintl, von der da-
mals – unter Wastl Plaikner –
die Initiative für ein Kreuz aus-
gegangen war. Er erinnert sich:
„1957 war der Transport des
Kreuzes auf den Gipfel mittels
Pferdefuhrwerk schon ein klei-
nes Abenteuer, das Aufstellen
ebenfalls.“ Den Baumstamm
hatte der „Soldererbauer“
Simon Schifferegger zur Ver-
fügung gestellt, der Querbalken
kam von der Rieper Säge. „Das
Kreuz wurde mit Hilfe von
Latten aufgestellt, die Veranke-
rung mittels Stahlseilen. Dazu
war es notwendig bis auf den
Querbalken hinaufzusteigen -
Haken halfen dabei. So wie
man eben früher auf die höl-
zernen Strommasten stieg.
Oben auf kam ein Herrgotts-
kopf mit Zacken“, erzählt er.
Auch Bruder Kurt Fischnaller
und Franz Daberto erinnern
sich noch gut daran.
Wirt war Initiator
Die Teile des neuen ca. acht
Meter hohen Kreuzes wurden
diesmal aus Holz und Metall
gefertigt und mit dem Helikop-
ter nach oben transportiert.
„Das Kreuz ist ähnlich hoch
wie das alte. Auch hat es wie
einst oben auf Zacken, die
strahlende Sonne darstellend.“
Diesmal trieb Meinrad Unter-
kircher, Wirt der Gitschhütte,
Früher wurde das Gipfelkreuz in Einzelteilen mit Pferdefuhrwerk nach oben transportiert, heute-
zutage übernimmt diese Aufgabe der Helikopter.
Nach 57 Jahren hat das alte
Gipfelkreuz auf dem Gitsch
(ein Skiberg des unteren Pus-
tertales) ausgedient. Es wurde
morsch und fiel im Vorjahr bei
einem Gewitter um. Heuer im
September wurde deshalb ein
neues Gipfelkreuz von Diakon
Günther Plaikner aus Vintl ein-
geweiht. Schon bei der Einwei-
hung des alten Kreuzes im fer-
nen Jahre 1957 war er dabei
und hatte ministriert.
Dass sich trotz Schlechtwet-
ters bei den jetzigen Feierlich-
keiten immerhin an die 40 Berg-
freunde einfanden, zeugt von
Respekt und großer Freude
über das neue Gipfelkreuz. So
Auf der Gitsch-Spitze
(2.512 m) oberhalb von
Meransen prangt ein
neues Gipfelkreuz. Bei
der heurigen Einweihung
waren auch jene Pio-
niere dabei, die bereits
bei der Aufstellung des
ersten Kreuzes 1957
mitgeholfen hatten.
Das Herz schlägt für das
Nach der Aufstellung des neuen Kreuzes war die Freude groß. Schon bei der Gipfelkreuzerrichtung
1957 mit dabei: Walter Fischnaller (blaue Kappe) und Bruder Kurt (gelbe Jacke) sowie Franz Da-
berto (grauer Hut, vorne, montierte 1957 den Blitzableiter).