PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2011/JÄNNER 2012
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Orientalischer Tanz, allge-
mein auch Bauchtanz genannt,
ist ein meist von Frauen in spe-
ziellen Kostümen zu orientali-
scher Musik ausgeführter Tanz.
Die typischen Bewegungen,
das Kostüm und die Tatsache,
dass manche Tänzerinnen im
Orient den Orientalischen Tanz
zur sexuellen Animation vor-
führen, tragen dazu bei, dass er
häufig als eine dem Striptease
verwandte Form des erotischen
Tanzes wahrgenommen wird.
Dieses Ziel verfolgt Bauch-
tanzlehrerin Marialuise Stang-
hier nicht. „Der Orientalische
Tanz ist zwar einer der sinn-
lichsten und ‚weiblichsten’
Tänze, aber sein Ziel war nie
die Erotik oder Verführung,
sondern er war ursprünglich
als Fruchtbarkeits- und Ini-
tiationsritus für das körper-
liche, geistige und seelische
Wohlbefinden der Frauen ge-
dacht.“ Deshalb bringt die 33-
Jährige aus Ahornbach in Sand
in Taufers ihren Schülerinnen
den Bauchtanz vielmehr als
ganzheitliches
Fitnesspro-
gramm nahe, das „Leib und
Seele“ ungemein stärken kann.
Grundprinzip
Das Grundprinzip des Orien-
talischen Tanzes ist das isolierte
noch erfolgreich die italieni-
sche Fortbildung mit Diplom
als „Sporttanzlehrerin der Sek-
tion Orientalische Tänze“.
Stanghier darf sich jetzt „maes-
tra diplomata in danze orientale
MIDAS“ nennen.
Mit „aufrecht“ beginnt’s
Bei Stanghier beginnt der
Unterricht mit dem Wort „auf-
recht“. „Ich versuche jeder
Marialuise
Stanghier ist
eine begeisterte
Bauchtanz-
lehrerin.
Bewegen einzelner Körperteile.
„So etwa wird nur die Hüfte
geschwungen, während der
Oberkörper ruhig bleibt.
Ebenso können der Oberkörper,
der Brustkorb, Schultern,
Arme, Hände, Kopf, Bauch
und Beine isoliert tanzen“, so
Stanghier. Diese isolierten
Figuren werden im Tanz dann
wieder miteinander verbunden,
sodass ein harmonisches Inei-
nanderfließen entsteht. „Das
Schwierigste ist es allerdings,
den Körper all die isolierten
und wieder miteinander ver-
bundenen Bewegungen mit der
für unsere Ohren fremden
Musik verschmelzen zu las-
sen.“
„Tanze seit 14 Jahren“
Stanghier begann den Bauch-
tanz vor 14 Jahren zu erlernen –
im Studio Oriental in München.
„Ich war immer schon eine
begeisterte Tänzerin. Vor allem
den Volkstanz mochte ich sehr
gern. Aber es fehlten oft die
geeigneten Partner. Über einen
Zeitungsartikel kam ich dann
auf den Bauchtanz und das
Studio Oriental.
Innerhalb eines Jahres tat
sich durch den Bauchtanz bei
mir gesundheitlich unglaub-
lich viel. So verschwanden
hartnäckige Rückenprobleme
und Menstruationsbeschwer-
den völlig“, so die Südtirolerin
begeistert.
Nach vier Jahren war sie eine
ausgebildete Bauchtanzlehre-
rin, die seitdem in Südtirol
Kurse anbietet.Von Ausbildun-
gen hatte die Tänzerin selbst
allerdings noch nicht genug.
Sie wollte alles über die ver-
schiedenen Stile des Orientali-
schen Tanzes wissen und suchte
dafür viele Lehrer auf, bildete
sich auch in Beckenbodenar-
beit und weiter, ebenso in den
Bereichen Wirbelsäulenthera-
pie (nach Dorn-Breuss),
Klangschalen-Massage sowie
Gesichts- und Körpermalerei.
Heuer absolvierte sie auch
Marialuise Stanghier aus dem Ahrntal
unterrichtet Frauen und Mädchen im
Bauchtanz. Eine Ur-Kunst, die nicht
nur schön zu betrachten ist, sondern
vor allem die Gesundheit und das
Wohlbefinden fördert.
PORTRAIT
Mit Bauchtanz körperlich un