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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
28. OKTOBER 2011
CHRONIK
Ist der Euro-Rettungsschirm Europas Lösung?
Erich Steffler (76), St. Stefan im Gailtal
Wir werden auf sehr viel Geld verzichten
müssen. Außerdem müssen wir „Kleinen“
wieder die Kosten tragen. Ob nun per „KESt“
bei den Banken oder in Form von Steuern an
Vater Staat. Der Euro häte durchaus seine
Sicherheiten zu bieten, dafür müssten aller-
dings alle endlich einmal an einem Strang zie-
hen. Ich hoffe aber trotz allem, dass sich die-
se Geschichte zum Positven wendet.
Mustafa Yigit (32), Bad Kleinkirchheim
Es hat zum einen auf den ersten Blick durch-
aus den Anschein, als könnte der Retungs-
schirm helfen, doch andererseits wird es auf
Dauer keine wirkliche Lösung geben, denn die
Länder sind allesamt sehr hoch verschuldet.
Man sieht ja anhand von Griechenland, wo
man es nun schon öfers versucht hat, dass
nichts hilf, aber es of auch kein Bemühen
gibt.
Mathias Bär (15), Stall
Ich habe wirklich das Gefühl, dass unsere
Euro-Währung dieser schweren Belastungs-
probe letzten Endes nicht standhalten wird.
Schon deshalb, weil Staaten wie Griechen-
land, Spanien, Italien und Portugal einfach
zu hoch verschuldet sind. Mein negatver
Entscheid rührt daher, weil ich mich über
Radio, Internet und Fernsehen ausführlich
informiert habe.
Silvia Umfahrer (30), Hermagor
Na ja. Momentan gibt es sicher finanziell
einige Probleme mit unserem Euro. Gerade
Länder wie Griechenland, Spanien oder Ita-
lien lassen einen nicht zuversichtlich in die
Zukunf blicken. Aber wer kann heute schon
sagen wie es letztlich ausgehen wird? Meiner
Meinung nach wird der Euro diese Krise über-
leben. Auch in zehn Jahren zahlen wir noch
mit dem Euro.
Die Volltreffer-Umfrage der Woche von Herbert Hauser
Reformen bei Landwirtschaftlichen
Fachschulen fruchten
Zu hoch seien die Kosten für die Landwirtschaftlichen Fachschulen in Österreich, beklagt der Bundesrechnungshof.
In Kärnten sieht die Sachlage jedoch anders aus, da man frühzeitig Reformen durchgesetzt habe, erklärt Agrar-
landesrat Dr. Josef Martinz. Dadurch liegen die durchschnittlichen Kosten pro Schüler in Kärnten wesentlich unter
dem Bundesdurchschnitt.
Der Bundesrechnungshof
kritisiert die hohen Kosten der
Landwirtschaftlichen Fachschu-
len in Österreich mit durch-
schnittlich über 20.000 Euro pro
Schüler und Schülerin. Das sei
doppelt so viel wie in anderen
berufsbildenden Schulen. Die-
sen Vergleich lässt Agrarlandes-
rat Dr. Josef Martinz jedoch so
nicht gelten. „In Kärnten ver-
folgen wir seit Jahren einen an-
deren Weg. Um unser landwirt-
schaftliches Schulwesen zu er-
halten, haben wir Reformen
durchgeführt, den Lehrplan viel
attraktiver gestaltet und Kompe-
tenzzentren errichtet.
Damit liegen die Ge-
samtkosten in Kärnten
pro Schüler bei 14.000
Euro und damit we-
sentlich unter dem
Österreichschnitt“, so
Martinz. Darin sind
auch die Personalkos-
ten, der laufende Auf-
wand und die Gebäu-
deerhaltung enthalten.
„Die Landwirtschaft-
lichen Fachschulen
bieten auch Inter-
nate an. Allein diese
Betreuung macht 27
Dienstposten aus“,
rechnet Martinz vor.
Auch der hohe Pra-
xis-Anteil im Unter-
richt, der die Schulen
für die Jugendlichen
so interessant macht,
ruft höhere Kosten
hervor, da er nicht in
Klassen, sondern gruppenwei-
se mit geringeren Schülerzahlen
erfolgt, was zusätzliches Perso-
nal bedeutet. Dennoch will man
vom Konzept dieser Schulform
nicht abweichen. „Die Land-
wirtschaftlichen Fach-
schulen sind eine Er-
folgsgeschichte. Im-
merhin haben wir im
Schnitt 26,4 Schüler
pro Klasse, wovon
anderen Schultypen
träumen können“, er-
klärt Martinz. Außer-
dem habe man in den
letzten sechs Jahren in
die einzelnen Stand-
orte über 20 Millionen
Euro investiert, damit
man diese ausbauen
und modernisieren
konnte. In Summe
besuchen aktuell über
1.300 Jugendliche die-
sen Schultyp. Das sind gerade
einmal acht Schüler weniger als
noch in den letzten Jahren.
LR Dr.
Josef
Martinz:
„Die Land-
wirtschaft-
lichen Fach-
schulen sind
eine Erfolgs-
geschichte.“
Die Landwirtschaft-
lichen Schulen in
Kärnten sind auch
für die ganz Jungen
schon recht interes-
sant. Fotos: bele