INTERVIEW
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2011
Katja Mairunteregger
unterrichtet seit neun
Jahren mit großem En-
gagement junge Schü-
ler, die das Krankenbett
hüten müssen. Sie ist
an der Krankenhaus-
schule Bruneck tätig.
Die 37-jährige Olange-
rin über diese beson-
dere Einrichtung und
ihre Tätigkeit im „PVT“-
Interview.
Frau Mairunteregger, seit
wann gibt es die Kranken-
hausschule Bruneck?
Mairunteregger:
„,Unter-
richt im Krankenhaus‘ wird in
Südtirol allgemein seit 1978/79
im Sinne des italienischen
Steckbrief:
Name: Katja Mairunteregger
Alter: 37
Beruf: Krankenhaus-Lehrerin
Wohnhaft: Olang
Familie: verheiratet und Mutter
von 3-jährigen Zwillings-
mädchen
Hobbys: lesen, malen,
schwimmen
Katja
Mairunteregger
liebt ihren Job
als Lehrerin
im Spital.
Die Olangerin
betreut durch-
schnittlich 360
Kinder im Jahr.
Nicht allen
Kindern, so wie
dieser jungen
Patientin) siehe
Bild) ist es mög-
lich, das Kran-
kenhausbett für
den Unterricht
zu verlassen.
Welche Unterrichtsmateria-
lien verwenden Sie?
Mairunteregger:
„Materia-
lien, die Kinder motivieren wie
Sinnesmaterialien, didaktische
Materialien oder Computer.
Manchmal kommt es vor, dass
ich Kinder gleicher Altersstufen
in Kleingruppen betreue. Aber
das ist wegen der Krankheiten
eher selten möglich. Patienten,
die lange im Krankenhaus blei-
ben müssen, betreue ich in allen
Fachbereichen. Dafür muss ich
mit den jeweiligen Schulen zu-
sammenarbeiten.“
Wie lange arbeiten Sie mit
jedem Kind täglich?
Mairunteregger:
„Das ist na-
türlich patienten- und krank-
heitsabhängig. Grundsätzlich ar-
beite ich jedoch rund eine
Stunde am Tag mit jedem Kind.“
Ist ein ungestörter Unter-
richt im Krankenhaus über-
haupt möglich?
Mairunteregger:
„Der Un-
terricht wird verständlicher-
weise auch öfters unterbrochen
- durch Arztvisiten, Therapien
oder Behandlungen, aber an-
schließend wieder fortgesetzt.
Man muss eben sehr fexibel
sein.“
Was müssen die Eltern für
den Unterricht bezahlen?
Mairunteregger:
„Da die
Krankenhausschule Teil des
deutschsprachigen Grundschul-
sprengels Bruneck ist und
somit staatlicher Art, ist der Be-
such für die Kinder kostenlos.“
Wo haben Sie zuvor gearbei-
tet?
Mairunteregger:
„Als Klas-
senlehrerin in der Grund-
schule.“
Schulgesetzes angeboten. So
auch in den Krankenhäusern in
Brixen, Sterzing, Bozen, Meran
und Schlanders.“
Wie wichtig ist es für Kinder
im Spital schulisch weiter be-
treut zu werden?
Mairunteregger:
„Für ei-
nige Kinder und Jugendliche ist
es außerordentlich wichtig.
Denn sonst würden sie das ge-
samte Schuljahr verlieren. Für
andere Kinder stellt die Kran-
kenhausschule eine Chance dar,
um Inhalte zu wiederholen, zu
vertiefen, zu verstehen.“
Wie kann man sich den
Unterricht vorstellen?
Mairunteregger:
„Unter-
richtet wird Montag bis Freitag
von 7.30 bis ca. 12.30 Uhr. Vor
Unterrichtsbeginn spreche ich
mich allerdings mit dem Stati-
onspersonal ab, um zu erfahren,
welche Patienten stationär auf-
genommen sind. Sie informie-
ren mich darüber, wie alt die
Kinder sind, welche Krankhei-
ten oder Symptome sie aufwei-
sen, ob und inwieweit sie von
mir betreut und unterrichtet
werden können.“
Erst danach gehen Sie in die
jeweiligen Zimmer?
Mairunteregger:
„Ja. Ich
stelle mich dann den Kindern
vor, auch den Eltern. Versuche
von den jungen Patienten zu er-
fahren, welche Interessen und
Vorlieben sie haben. Von diesen
ausgehend plane ich die Inhalte
und den Ablauf des Unter-
richts.“
Das Krankenhaus ist ihr Kl