Trotz Schlechtwetters versam-
melten sich bei der großen Ge-
denkfeier „50 Jahre Feuernacht“
an die 2.000 Schützen und Mar-
ketenderinnen aus allen Teilen des
Landes, etliche Landtagsabge-
ordnete aller deutschen Parteien
sowie Tirols und jede Menge In-
teressierte, darunter viele Ju-
gendliche. „Dass vor allem so
viele Freiheitskämpfer da sind,
Schützenbezirkes Bozen sowie
die Landeshymne folgten.
Podiumsdiskussion
Weiter ging die Feier im Obe-
ren Schlosshof von Sigmunds-
kron, wo auch eine Podiumsdis-
kussion zum Thema „50 Jahre
Feuernacht – Einsichten und Aus-
sichten“ stattfand. Vor allem die
Frage „Wäre es nicht auch ohne
Gewalt möglich gewesen, zur Er-
langung der Autonomie beizutra-
gen?“ machte die Diskussion be-
sonders emotionsgeladen. Dis-
kussionsteilnehmer Hans Karl
Peterlini (Schriftsteller und Jour-
nalist) gab sich schlagfertig:
„Wenn es damals Zehntausende
von Männern wie Sepp Kersch-
baumer gegeben hätte, wenn sich
Zehntausende gegen den fremden
Staat aufgelehnt und sich gewehrt
hätten, wäre vielleicht eine andere
Lösung möglich gewesen. Leider
war das aber nicht so.“ Denn es
habe damals wie heute an Leuten
mit Zivilcourage gefehlt. „Und so
war Gewalt wohl die letzte und
auch richtige Lösung, um auf das
Südtirol-Problem international
Gerhard Jelinek,
Helmut Kritzinger,
Wendelin Weingart-
ner, Herlinde Mol-
ling, Klaudius Mol-
ling, Birgit Mosser-
Schuöcker, Hans
Karl Peterlini und
Elmar Thaler (v. l.)
waren die Podiums-
diskussionsteilneh-
mer bei der Veran-
staltung „50 Jahre
Feuernacht“.
„50 Jahre Feuernacht“ auf Schloss Sigmundskron.
gibt dieser Feier eine besondere
Note“, freute sich Sepp Mitterho-
fer, Ehrenobmann des Südtiroler
Heimatbundes, der gemeinsam
mit dem Südtiroler Schützenbund
die Feier veranstaltete.
„Keine endgültige
Lösung“
Der ehemalige Regionalrats-
präsident Dr. Franz Pahl betonte:
„Die Attentate trugen sehr wohl
zur Autonomie bei, aber sie sind
natürlich keine endgültige Lö-
sung des Südtirol-Problems. Wir
sollten in jedem Fall eine Ge-
denkstätte errichten, die an jene
Zeit erinnert.“ Als würdigen
Standort bezeichnete er Schloss
Tirol. Heldenehrung, Kranznie-
derlegung und eine General-de-
Charge der Ehrenformation des
Die Gedenkveranstaltung „50 Jahre Feuernacht“ in Frangart und auf
Schloss Sigmundskron lockte die Massen an. 1961 waren in Südtirol 37
Strommasten gesprengt worden, um die Welt auf das „Südtirol-Problem“
aufmerksam zu machen.
GEDENKFEIER
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2011
Massenansturm auf Gedenk