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KULTUR
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2011
21
Nach dem großen Erfolg der
„Festspiele Südtirol“ im vorigen
Jahr fnden sie heuer vom 16.
bis 25. September im Grandho-
tel Toblach statt. Unter der
künstlerischen Leitung von
Gustav Kuhn und Andreas
Schett spielen das Haydn Or-
chester von Bozen und Trient,
das neu gegründete Chor- und
Orchesterinstitut Toblach sowie
zahlreiche Künstler aus Südtirol
und Italien. Auch internationale
Stars sind vertreten.
„Die Festspiele Südtirol wol-
len musikalische Funken zünden,
wollen mit der Kraft und Schön-
heit der Musik – imVerbund mit
der Strahlkraft der herbstlichen
Natur am Fuße der Dolomiten –
elektrisieren und begeistern“, so
Kuhn, der auch die Idee für
die „Festspiele Südtirol“ hatte.
Jedes Jahr eröffnen und be-
schließen die beiden Gustav
Mahler-Werke „Das Lied von der
Erde“ und die 9. Symphonie die
Veranstaltung. Sie wurden einst
von Mahler in Toblach geschrie-
ben, wo er seine letzten drei
Sommer verbrachte.
„Mahler in allen Facetten ge-
recht zu werden, ist das Anlie-
gen der Festspiele. Er war nicht
nur ein sehr guter Komponist,
sondern auch ein Wiederentde-
cker Mozarts, Puccinis und der
Welt des Belcanto. Und er
setzte sich für die Ausweitung
des Repertoires durch Zeitge-
nössisches ein“, so Kuhn.
Neuer Schwerpunkt
Heuer setzen die „Festspiele
Südtirol“ außerdem einen
Schwerpunkt mit Johannes
Brahms, für den das „Von-der-
Natur-ergriffen-Sein“ eine ähn-
lich starke musikalische Inspira-
tion darstellte wie für Mahler.
„Die 2. Symphonie Johannes
Brahms’, voll Heiterkeit und ly-
rischer Idylle, ist wie gemacht
für Toblach“, so Kuhn begeis-
tert. Ein Klavierabend des Mai-
länder Pianisten Davide Cabassi
entführt in die tänzerischen
Kompositionen Brahms’ und
erinnert mit seinen Händel-Va-
riationen an die Aufführung des
„Messias“ im Vorjahr.
Damit die Klavierabende den
kammermusikalischen Aspekt
behalten, spielt Davide Cabassi
teils gemeinsam mit seiner Frau
Tatiana Larionova. Vincenzo
Maltempo wird vom Pianisten
der Accademia di Montegral,
Emmanuele Lippi, begleitet.
Richard Strauss
Richard Strauss, der gern im
unweit von Toblach gelegenen
Sillian weilte, widmen die Fest-
spiele einen Konzertabend mit
weitgehend unbekannten Wer-
ken für gemischten Chor. Au-
ßerdem kommt seine Klavier-
transkription von „Till Eulen-
spiegels lustigen Streichen“ zur
Aufführung. Bei einem Klavier-
abend lädt der junge Ausnah-
mepianist Vincenzo Maltempo
zu einer Entdeckung von Rari-
täten der Mahler-Freunde Hans
Rott und Ludwig Thuille ein.
Der engen Verbindung Mah-
lers zum Belcanto und seiner
Hinwendung zu Mozart wid-
men die Festspiele besondere
Aufmerksamkeit. Mit Rossinis
„Otello“ erklingt ein Belcanto-
Fest voll leidenschaftlicher Re-
zitative, schillernder Orchester-
tradition und einem klassi-
schen Arien-Stil in Vollendung.
In Toblach führt Kuhn gemein-
sam mit einer Spitzenbesetzung
aus jungen Stars und ausgewie-
senen Rossini-Interpreten die
seltene Fassung von 1831 auf,
die für die berühmte Diva
Maria Malibran entstanden war.
Im „opus summum“ Wolfgang
Amadeus Mozarts, seinem Re-
quiem, erklingt Musik, die
einen Blick in das Jenseits wirft
und die wie Mahlers letztes
vollendetes Werk, die 9. Sym-
phonie, „sub specie mortis“
steht. Nicht im Schatten des
Todes, aber doch in Bedrängnis
entstand Haydns „Missa in An-
gustiis“, die am ersten Fest-
spielsonntag aufgeführt wird.
Mehr Infos unter anderem zu
den Künstlern und zum Pro-
gramm gibt es im Internet unter
www.altoadige-festival.it.
„Festspiele Südtirol“:
Bald erfolgt der Startschuss
Die „Festspiele Südtirol“ gehen heuer im Kulturzentrum Grand Hotel Toblach
im September zum zweiten Mal über die Bühne. Wunderbare Klangwelten
unter dem Motto „Mahler – Kontraste – Belcanto“ erwarten die Besucher.
Auch das Haydn Orchester von Trient und Bozen wird die „Festspiele Südtirol“ bereichern. Seit 1960 ist es in den renommiertesten
Konzertsälen und bei internationalen Festivals zu Gast.
Foto: Kulturzentrum
Die beiden
künstleri-
schen Lei-
ter der
„Festspiele
Südtirol“:
Der gebür-
tige Salz-
burger Gu-
stav Kuhn
(oben) und
Andreas
Schett aus
Innervill-
graten.
Foto: Gerhard Klocker
Foto:
Reiner
Pfsterer