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INTERVIEW
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2011
17
machen Fortschritte und sie lie-
ben mich abgöttisch.“
Wann erlernten Sie das Fo-
tografieren?
Kofler-Scattolin:
„Als 19-
Jährige begann ich im elterli-
chen Betrieb eine Fotografen-
lehre und habe die Fotoschule in
Hall in Tirol besucht. Nach der
Lehre ging ich für ein Jahr nach
Wien an die Graphische Ver-
suchs- und Lehranstalt, wo ich
als jüngste Südtiroler Meisterin
abschloss. Anschließend zog es
mich nach Mailand, arbeitete
dort als Modeassistentin mit
namhaften Modellen und Foto-
grafen wie Oliviero Toscani
(Benetton). Später ging es nach
München, wo ich bei einem be-
kannten Fotografen arbeiten
konnte, und dort lernte wie man
Speisen zubereitet und dement-
sprechend ablichtet. In meiner
Heimat habe ich mich auf
Food-Fotografie spezialisiert,
wo ich unter anderem ‚So kocht
Suedtirol‘ bebildert habe, die
über 150.000 Mal verkauft wur-
den. Es folgten weitere Koch-,
Architektur- und Bastelbücher,
mittlerweile sind es über 20.“
Wie stolz macht es Sie, be-
reits in fünfter Generation als
Fotografin tätig zu sein?
Kofler-Scattolin:
„Das macht
sehr stolz! Vor 150 Jahren eröff-
nete mein Vorfahre Alois Kofler
das erste Fotoatelier in Bruneck,
das eines der ersten in Südtirol
Kofler-Scattolin:
„Ich war
für einige Jahre im Landeskader
der Skimannschaft und in der
Abfahrtdisziplin spezialisiert.
Die Zeit in der Mannschaft hat
mich sehr geprägt. Ich lernte
schon in jungen Jahren selbst-
ständig zu werden.“
Wo haben Sie eigentlich Ihren
Ehemann kennengelernt?
Kofler-Scattolin:
„1990 bei
einem Theaterausflug in Triest.
Drei Jahre später haben wir ge-
heiratet. Alberto arbeitete als
Bankangestellter in Cortina
D‘Ampezzo, später in Bozen
und dann als Finanzberater in
ganz Südtirol.“
Interview: Martina Holzer
AUTO
SCHAU
11
SAMSTAG
2. APRIL
LIENZ HAUPTPLATZ UND OBERE ALTSTADT
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ße Tiere vor Linse
Kofler-Scattolin betreibt mit ihrem Ehemann in Südarfrika auch
ein Viersterne-Gästehaus namens „Kaia Tani“.
Steckbrief:
Name: Daniela Kofler-Scattolin
geboren: 1964 in Bruneck
wohnhaft in: Phalaborwa in
Südafrika
Beruf: Fotografin und Gastwirtin
verheiratet mit: Alberto
Scattolin
Kinder: Sohn Robby (geb.
1994), zwei Adoptivkinder:
Sheila (6) und Bernardo (4)
Eltern: Eleonor und Hans Kofler
Geschwister: Susanna (geb.
1966, betreibt ein Fotogeschäft
in Lana), Michael (geb. 1968,
Diplomoptiker)
gleichsam ausgebildete Safari-
führer. Ich wollte immer schon
ein Hotel besitzen. Bereits als
kleines Kind spielte ich Gast-
wirtin. Mir gefällt der Umgang
mit Gästen, vor allem mit Leuten
aus der ganzen Welt. Ich spreche
mehrere Sprachen und so fällt es
mir nicht schwer, mich mit an-
deren Leuten zu unterhalten.
Derzeit lerne ich Tsonga. Das ist
eine der vielen einheimischen
Sprachen hier, nachdem ich
zwei Adoptivkinder von den
Townships habe und diese noch
kein Englisch sprechen.“
Erzählen Sie von Ihren Kin-
dern…
Kofler-Scattolin:
„Ich habe
die zwei Kinder Sheila und Ber-
nardo letztes Jahr imAugust auf
Distanz adoptiert. Das heißt, sie
wohnen nicht mit uns, aber ich
bezahle die Schule und Unifor-
men für sie und jedes Wochen-
ende hole ich sie ab und wir
gehen in die Stadt zum Essen
oder Schwimmen. Ihr Englisch
ist noch sehr basic, deshalb
lerne ich ihre Sprache aber sie
war. Dann übernahm 1905 sein
Sohn David das Fotoatelier am
Kapuzinerplatz. Wegen Umge-
staltung des Platzes siedelte das
Atelier dann in die Stadtgasse
Nummer 31. Willy Kofler trat
nach der Pflichtschule in die
Fußstapfen seines Vaters David.
Bereits Mitte der 50er Jahre er-
öffnete er das erste Colorlabor
in Südtirol und im Trentino, das
täglich in der gesamten Region
von den verschiedenen Fotogra-
fen die Filme einsammelte und
bereits am nächsten Tag die fer-
tigen Abzüge auslieferte. 1973
übernahm mein Vater Hans das
Geschäft.“
Wie oft sind Sie jetzt noch in
Südtirol?
Kofler-Scattolin:
„In der
Weihnachtszeit fliege ich mit
meiner Familie für zwei bis drei
Wochen nach Hause, wo wir dann
Skifahren, Freunde und Familie
besuchen und am Heiligen
Abend das Fest im engsten
Kreise der Familie feiern.“
Sie waren einst auch sport-
lich sehr erfolgreich!
Die beiden Adoptivkinder der Bruneckerin: Sheila und Bernardo.