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BLICK
Ein
Baugeschehen
Auf Grund von mehreren wiederkehren-
den Hochwasser- und Murereignissen
mit umfangreichen Geschiebeablagerun-
gen in den zwei Rückhalteanlagen am
Schwemmkegel in Arnbach und damit
verbundenen kostenintensiven Räumun-
gen in den letzten Jahren, wurde über
mehrfaches Ersuchen von Bgm. Schiff-
mann durch die Wildbach- und Lawinen-
verbauung, Gebietsbauleitung Osttirol, ein
größeres Verbauungsprojekt am Tödter-
bach, welcher auf 2.325 m Seehöhe dem
Thurntaler See entspringt, geplant.
So stehen schon im unteren, besiedelten
Bereich, sowohl rechts- als auch links-
ufrig große tiefreichende Rutschungen
im Ausmaß von rund 63.000 m³ an. Ver-
gleichsweise haben die beiden Rückhal-
tebecken nur ein Fassungsvermögen von
20.000 m³ bzw. 15.000 m³.
Daher ist ein Ziel des Projektes u.a. die
Geschiebebindung im unteren und oberen
Mittellauf durch Stabilisierung der Erosi-
onsstrecken mit Querwerken sowie Ent-
wässerung der labilen Grabeneinhänge.
Zudem sollen weitere Bacheintiefungen
in den stärksten Hangzuschubsbereichen
verhindert werden.
Im Frühjahr 2015 wurde mit dem 1. Ab-
schnitt der Verbauungsmaßnahmen am
Unterlauf des Tödterbaches begonnen.
Dabei wurde die linksufrige Dammkrone
wesentlich verstärkt und erhöht, um Mur-
ausbrüche Richtung Arnbacher Siedlungs-
gebiet zu verhindern.
Heuer haben die Arbeiter der Wildbach-
und Lawinenverbauung auch vorgezo-
gene Baumaßnahmen im oberen Ein-
zugsbereich ausgeführt, wobei von den
geplanten Kleinretentionsbecken bereits
mehrere Becken im Bereich der Parggen
Alm fertiggestellt wurden. Damit soll er-
reicht werden, dass bei starken Nieder-
schlägen das Wasser nur gedrosselt in
den Tödterbach abfließen kann. Für diese
Bautätigkeiten und künftige Instandhal-
tungsmaßnahmen musste auch ein neuer
Zufahrtsweg als Verlängerung des Köck-
berger Waldweges bis zum Thurntaler See
umweltschonend angelegt werden.
Im Bereich Feigental-Rutschung wurden
heuer die Runsen durch den Einbau von
Stahlgitter-Elementen stabilisiert und
größere Entwässerungsmaßnahmen be-
gonnen. Wegen dem nur schwer zugäng-
lichen Gelände muss für künftige Arbeiten
im Mittellauf auch eine größere Material-
seilbahn eingesetzt werden.
Das gesamte Projekt ist auf einen Zeitraum
von rund 10 bis 15 Jahre ausgerichtet. Der
erste Bauabschnitt wurde auf € 3,5 Mio.
geschätzt, wovon die Marktgemeinde Sil-
lian einen Anteil von 18% zu tragen hat.
Beim zweiten Bauabschnitt werden die
Kosten mit rund € 6,5 Mio. angegeben, wo
der Gemeindeanteil noch nicht endgültig
feststeht. Auf Grund der beharrlichen Fi-
nanzierungsverhandlungen durch Bgm.
Hermann Mitteregger sollte dieser Anteil
doch noch etwas geringer werden.
Ein großer Dank gilt bei diesem Projekt vor
allem der Wildbach- und Lawinenverbau-
ung, Gebietsbauleitung Osttirol, welche
die Marktgemeinde Sillian als Projektbe-
treiberin bestens unterstützt.
Text und Fotos: MGS
Weitere Verbauungsmaßnahmen am Tödterbach