Sanierung von Burg Heinfels hat begonnen
Aktuelle Informationen vom Museumsverein
Am 16. September 2016 erfolgte der offizielle Spaten-
stich zum größten Kulturprojekt der nächsten Jahre im
Hochpustertal. Geht alles nach Plan, soll die grundsa-
nierte Burg Heinfels bereits 2019 wieder öffentlich zu-
gänglich sein. Ein ehrgeiziges Ziel, wenn man derzeit
einen Blick in das Innere der imposanten Anlage wirft,
die die letzten Jahrzehnte mehr oder weniger dem Ver-
fall preisgegeben war.
Bereits am 17. Februar 2016 wurden im Innsbrucker
Landhaus mit dem Vorsitzenden der Landesgedächt-
nisstiftung, dem Tiroler Landtagspräsidenten Herwig
van Staa, und der Tiroler Kulturlandesrätin Beate Palf-
rader die grundsätzlichen Fragen der Finanzierung ge-
klärt. Beide erklärten unisono, dass es sich bei Burg
Heinfels um ein Wahrzeichen für die Region handle,
dessen Erhalt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur
Besinnung auf unsere historischen Wurzeln, sondern
auch zur Schaffung einer neuen touristischen Attrakti-
on leiste und damit zu einer richtungsweisenden Sym-
biose zwischen Kultur und Wirtschaft führe. „Ich habe
mich außerdem gerne dazu bereit erklärt, Gespräche
mit weiteren möglichen Fördergebern zu führen, da-
mit die Finanzierung dieses wichtigen Vorhabens si-
chergestellt werden kann“, so Landtagspräsident van
Staa. Auch Landesrätin Palfrader betont: „Mich hat die
Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens letztlich sehr über-
zeugt, sodass ich im Rahmen der Möglichkeiten eine
Beteiligung aus dem Kulturbudget zusagen konnte“.
Bei der darauf folgenden gemeinsamen Sitzung am 14.
März 2016 konnten endgültig die Weichen für die Sa-
nierung der historischen Burganlage gestellt werden.
Dem gingen intensive Beratungen voran, ein Projekt
zu erarbeiten, das die Burg Heinfels zu einem touristi-
schen, kulturellen und wirtschaftlichen Anziehungs-
punkt in der Region werden lässt.
Im heurigen Jahr sind die Sicherung der Anlage und
die ersten Restaurierungsmaßnahmen an der Kern-
burg geplant. Dazu zählen vor allem die Sanierung der
Mauerkronen des 1932 eingestürzten Palas, dem ehe-
maligen Wohnturm, und der Schutz der Ruinenteile.
Diese Arbeiten werden durch die Arbeitsgemeinschaft
des renommierten Unternehmens Tecnobase aus Tri-
ent und der Sillianer Firma Artess ausgeführt. Im Som-
mer 2017 soll diese Basisarbeit abgeschlossen sein.
Begleitend finden wichtige bauhistorische Untersu-
chungen statt, die in Folge zu musealen Inhalten wer-
den können. In einem weiteren Schritt wird dann die
Instandsetzung jener Teile der Burg angegangen, für
die eine museale bzw. gastronomische Nutzung ange-
dacht sind. So entsteht im Eingangsbereich ein Kassen-
gebäude mit Museumsshop, zudem werden die not-
wendigen sanitären Einrichtungen eingebaut. Der We-
sttrakt steht nach Abschluss der Restaurierung der Ga-
stronomie zur Verfügung, der Südflügel für eine mu-
seale Verwendung.
Im Hintergrund wird zwischenzeitlich, mit professio-
neller Unterstützung durch den Architekten Gerhard
Mitterberger und der Agentur Rath&Winkler, an den
Konzepten und Inhalten des musealen Teils gefeilt. Ne-
ben der Erzählung der Historie der Burg soll es inhalt-
lich wechselnd gestaltete Bereiche geben, die zum Be-
such einladen. Abgerundet wird das Angebot durch re-
gelmäßige Events, die den touristischen Mehrwert der
Struktur für die Region zusätzlich unterstreichen. Ziel
ist es, den BesucherInnen den größten Teil der Anlage
in spätestens drei Jahren zur Besichtigung zugänglich
zu machen.
Anlässlich des Spatenstichs bedankte sich der Obmann
des Museumsvereins Josef Steinringer beim Land Ti-
rol, dem Bundesdenkmalamt, bei der Firma Loacker
und bei den Mitgliedern des Vorstandes und den Aus-
schüssen. „Aus dieser Ruine soll kräftiges Leben wach-
sen“, wünscht sich Steinringer. Die bekannte Osttiroler
Heimatdichterin Hilda Außerlechner fasste ihre Ge-
danken in treffende Worte: „Burg Heinfels - wirst be-
halten deine Würde, weitertragen die Geschichte der
Zeit, der heutige Spatenstich sagt: „Du wirst mit neuem
Leben erfüllt. Sei bereit!“
Auch nach einem geeigneten Pächter für den gastrono-
mischen Bereich wird intensiv gesucht, um diesen be-
reits in der Planungsphase mit an Bord zu haben. Zu-
dem finden konkrete Gespräche für ein gemeinsames
EU-Interreg-Projekt zwischen dem Land Tirol und der
italienischen Provinz Belluno statt.
Text:
Peter Leiter
Fotos:
Archiv Leiter/Asthof, Peter Leiter, Alexander Zeidler
4
Berichte