Previous Page  29 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 29 / 40 Next Page
Page Background

Jägerschaft Panzendorf

Von der „alten“ Tradition zum modernen Wildtiermanagement

Die Art und Weise der Jagd, wie sie früher ausgeübt

worden ist, wäre heute nicht mehr denkbar. Die Jagd

im Allgemeinen und vor allem der Begriff der Jagd-

ausübung haben heute einen anderen Stellenwert.

Das Ziel unserer Jagdausübung hat sich im Laufe der

Jahre sehr gewandelt. Gewandelt in dem Sinn, dass

sich die Jäger einer nachhaltigen Bewirtschaftung des

Wildbestandes verpflichten, sich für den Schutz und

die Gestaltung von Lebensräumen sehr stark einsetzen

und mit neuen Herausforderungen umzugehen haben.

Auf einen Punkt müssen sich die „modernen“ Jäger von

heute sehr schnell einstellen: Der Lebensraum der

Wildtiere wird besonders durch die intensive touristi-

sche Nutzung zusehends enger.

Unsere heimischen Wildtiere ziehen sich immer mehr

in höhere Lagen zurück. So können wir beispielsweise

beim Auerwild deutliche Lebensraumänderungen fest-

stellen. Wenn man bedenkt, dass diese Wildart vor ei-

nigen Jahren noch auf rund 1.300 m Seehöhe auf der

Schattseite zu finden war, kommt sie heute hauptsäch-

lich im Bereich der Waldgrenze (ca. 2.000 m) vor. Die

Gründe dafür können natürlich auch bei den schon

deutlich erkennbaren klimatischen Veränderungen lie-

gen.

Ähnlich auch die Situation beispielsweise beim Reh-

wild. Im Frühsommer (Mai-Juni) kommt diese Wildart

im Wald in den Mittellagen regelmäßig vor. Gegen En-

de Juni bis in den späten September hinein sind diese

Bereiche quasi „wildfrei“. Auf Grund der intensiven

touristischen Nutzung kommt es zur Verdrängung der

Wildtiere in unzugängliche Gräben oder zu einer Ab-

wanderung in andere, ruhigere Bereiche. Dies stellt für

die Jägerschaft, die für die behördlich festgelegte, ver-

pflichtende Bewirtschaftung der Wildbestände Sorge

zu tragen haben, eine große Herausforderung dar.

Seit einigen Jahren kann besonders die forstwirt-

schaftliche Nutzung in den Wäldern als positiv be-

zeichnet werden. Wo einst unzugängliche, urwaldähn-

liche Waldstücke zu finden waren, wurde durch inten-

sive Durchforstungs- und Schlägerungsmaßnahmen

Raum für jagdliche Bewirtschaftungsmaßnahmen ge-

schaffen.

Alles in allem jedoch Entwicklungen, die sehr viel jagd-

liches Geschick, viel Zeit, Geduld und Einfühlungsver-

mögen für den Lebensraum und unsere heimischen

Wildtiere bedürfen.

Das Bild des Jägers hat sich massiv gewandelt. Wir

müssen mit diesen Veränderungen gut umgehen und

zudem versuchen wir laufend den Lebensraum unse-

rer Wildtiere zu pflegen. Zu dieser Pflege gehören be-

sonders im Frühjahr und Frühsommer die Bestückung

von Salzstellen mit Steinsalz, Reparaturen an Revier-

einrichtungen (Futterstellen, Hochsitze), Pflege und

Neuerrichtung von Pirschsteigen.

Besonders schöne Momente gibt es regelmäßig im

Frühsommer beim Beobachten von Jungtieren, Mur-

meltieren oder dem Steinadler, der regelmäßig unser

Jagdrevier durchstreift.

Während des gesamten Jahresverlaufes werden von

uns Wildtiere auf ihren Gesundheitszustand hin beob-

achtet und alles fleißig dokumentiert. Im Laufe des

Septembers beginnt schließlich schon wieder die Vor-

bereitung unserer Winterfütterungseinrichtungen.

Immer wieder gibt’s dann auch die eine oder andere Ü-

berraschung. Erst vor kurzem hatten wir wieder Be-

such von ein oder zwei Wildschweinen. Durch die hin-

terlassenen Spuren wurden sie eindeutig identifiziert.

Neben den ständigen Aktivitäten direkt im Jagdrevier

sind wir auch regelmäßig im Kindergarten Heinfels zu

Gast, um bereits den Kleinsten zu vermitteln, welchen

Aufgaben der Jäger insbesondere im Winter nach-

kommt.

Noch mehr Informationen, viele schöne Bilder und die

Aktivitäten der Panzendorfer Jägerschaft können auch

auf unserer neu gestalteten Homepage nachgelesen

werden:

www.jagdpanzendorf.at

Text und Fotos:

Jägerschaft Panzendorf

27

Vereine