Die Einführung der Som-
merkurse zeigte sich als gute
Chance, neue Konzertlitera-
tur in Kärnten zu etablieren.
Denn die damaligen Referen-
ten, die aus ganz Österreich
eingeladen waren, brachten
immer wieder neue Musiklite-
ratur mit, die in weiterer Fol-
ge von den Kärntner Musikka-
pellen gespielt wurde.
Da die Kurse von Anfang an
mit großem Interesse besucht
wurden, entwickelten sich die-
se im Laufe der Zeit zu vier-
wöchigen Sommercamps, wie
sie auch heuer statt gefunden
haben.
Das Bild links zeigt alle
Teilnehmer und Referenten
des Mastercamps aus dem Be-
zirk Spittal und somit auch
Mitglieder des neu gegründe-
ten Landesjugendblasorches-
ters.
Nächstes Jahr wartet für die
Musiker eine spannende mu-
sikalische Reise ins Konzert-
haus nach Wien.
Foto: Tollinger
Termine im September
Blasmusik
- Musik voller Taktgefühl
von Johanna Höritzauer
Die Meister aus dem
Bezirk Spittal
Bereits seit 1952 finden Sommerkurse für Blasmusiker statt, die einen Austausch
der Kärntner Musiker und musikalische Weiterbildung ermöglichen.
9. September MV TK Molzbichl,
Konzert
und
Feldmesse, Be-
ginn: 10 Uhr, Ort:
Baldersdorf
Am 1. August wurden einige Berg-
steiger am Großglockner Zeugen
des großartigen Auftrittes der
Berliner Violinsolistin Deborah
Oskamp. In 3.798 Metern Höhe
spielte sie mit einer rund 290 Jahre
alten Geige „die Chaconne“ von
Johann Sebastian Bach. Oskamp
verriet danach, dass dies einer
ihrer bewegendsten und schönsten
Momente ihrer bisherigen Mu-
sikerlaufbahn gewesen sei und
dankte ihrem Bergfreund Hans
Thaler aus Stall, dass er ihr mit
seiner Unterstützung so hilfreich
zur Seite gestanden ist.
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Die Musiker aus dem Bezirk Spittal musizieren sehr zahlreich beim
Kärntner Landesjugendblasorchester.
Als neben Musik in Bewe-
gung (marschieren) auch die
konzertante Form für die Blas-
musik entdeckt wurde, hielten
auch die Oboen wieder Einzug
in die Kapellen. Die Kompo-
nisten für die Blasmusik set-
zen die Oboen heute vielfach
als solistisches Instrument,
aber auch für Orchesterbeglei-
tung ein. Grundsätzlich gibt es
in einem Blasmusikorchester
zwei Oboen (1. und 2. Oboe),
das sich aber aus Mangel we-
der im Bezirk noch in anderen
Regionen flächendeckend ein-
führen lässt.
Viele Kapellen haben Mühe,
auch nur einen Oboisten in ih-
ren Reihen unterzubringen.
Diese Situation führt auch
dazu, dass gute Oboisten zum
Teil bezirksübergreifend musi-
zieren, wenn ein Blasmusiko-
rchester eine vollständige Be-
setzung braucht. Dass Oboe re-
lativ selten gespielt wird, hat
mehrere Gründe. Zum einen ist
dieses Instrument äußerst kost-
spielig, zum anderen ist es sehr
anspruchsvoll, wenn es gut ge-
spielt werden möchte.
Entscheidet sich ein Musiker
jedoch, die Herausforderungen
des Instrumentes anzunehmen,
so wird er mit spannenden mu-
sikalischen Aufgaben belohnt.
Welche Herausforderungen ein
Oboist überwinden muss, wird
in der nächsten Ausgabe ge-
klärt werden.
Die Oboe –
ein Mangelinstrument
Die Oboe (franz.: Hautbois) zählt neben dem Fagott zu den Mangelinstru-
menten in der Blasmusik, obwohl sie im 18. Jahrhundert sogar namens ge-
bend für eine blasmusikalische Besetzung war, die sich „Hautboistenbande“
nannte.
Julia Gaggl, 1. Oboistin am
Master Camp und Trägerin des
JMLA in Gold. Auch sie hilft im
Bezirk Spittal aus.