CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
DEZEMBER 2011/JÄNNER 2012
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Die Gewalt gegen Frauen
ist sowohl körperliche, als auch
seelischer-psychischer und wirt-
schaftlich-ökonomischer Natur.
Im Jahr 2010 wandten sich über
660 Frauen an eine Beratungs-
einrichtung des Landes. Von
diesen Frauen waren über 63 %
italienische Staatsbürgerinnen.
Knapp 40 % stammen aus der
restlichen EU oder außereuro-
päischen Ländern. Betrachtet
man von ihnen, sind über 71 %
der Täter italienische Staats-
bürger und knapp 29 % aus der
restlichen EU oder außereuro-
päischen Ländern.
Dasselbe in Italien
„Diese Zahlen entsprechen
auch jenen auf nationaler
Ebene“, berichtet Sigrid Pisanu
vom Frauenhaus Meran. „Eine
italienische Studie des Istat be-
sagt, dass drei von zehn Frauen
zwischen 16 und 70 Jahren kör-
perliche oder sexuelle Gewalt
erleben mussten und nur in
knapp 25 % der Fälle der Täter
unbekannt ist. In den meisten
Fällen handelt es sich bei den
Tätern um den Ehemann oder
Lebensgefährten.“
Das Phänomen Gewalt ziehe
sich quer durch alle sozialen
und kulturellen Schichten, un-
abhängig von Alter, Religion
und Herkunft. Auch könne
man davon ausgehen, dass nur
ein sehr kleiner Teil der von
Gewalt betroffenen Frauen
Hilfe sucht.
Viele Hilfestellungen
Hilfestellungen gebe es sogar
allerdings genug. „Wir laufen
gegen den gesamtstaatlichen
Trend: Während Italien weit
immer mehr Frauenhäuser aus
finanziellen Gründen geschlos-
sen werden müssen, werden
wir diesen wichtigen Dienst in
der Gesellschaft weiterhin un-
terstützen“, erklärte Landesrat
Richard Theiner. 1,7 Mio € an
Beiträgen erhalten die fünf
Frauenhäuser und die dazuge-
hörigen Beratungsstellen im
laufenden Jahr. „Diese finan-
zielle Unterstützung ist eine
Front, an der die Landesver-
waltung gegen Gewalt an
Frauen arbeitet“, so Theiner.
„Die zweite Front ist die Ursa-
chenbekämpfung, das heißt die
Unterstützung der Männer, die
aus dem Kreislauf der Gewalt
ausbrechen wollen.“
Infocard
Getragen werden die Frauen-
häuser bzw. Beratungsstellen
von den Vereinen „GEA“ in
Bozen, „Haus der Geschützten
Wohnungen“ in Bozen, „Donne
contro la violenza – Frauen
gegen Gewalt – onlus“ in
Meran, dem Frauenhausdienst
Brixen, der Bezirksgemein-
schaft Eisacktal und „Frauen
helfen Frauen“ in Bruneck.
Insgesamt stehen 41 Wohnein-
heiten für Frauen und deren
Kinder zur Verfügung. Diese
wurden im Jahr 2010 von 117
Frauen und 100 Kindern belegt.
Die Vereine wollen zukünftig
enger zusammenarbeiten und
gemeinsam eine Infocard he-
raus bringen. Auf ihr sind alle
Kontakte der Frauenhäuser und
Beratungsstellen mit der jewei-
ligen Grünen Nummer in Süd-
tirol ersichtlich. Sie wird lan-
desweit über Gesundheits- und
Sozialsprengel, Arztambulato-
rien, öffentliche Einrichtungen
und so weiter verteilt.
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Landesrat Richard Theiner (mitte), Sigrid Pisanu (Frauenhaus Meran) und Gerhard Mair, Vize-
direktor des Landesamtes für Familie, Frau und Jugend (l.), präsentierten die Zahlen zu Frauen in
Gewaltsituationen.
Durch eine verstärkte Zusammenarbeit wollen die Südtiroler Frauenhäuser
mit den dazugehörigen Beratungsstellen ihre Dienstleistungen weiter
ausbauen. Bislang ist es imme noch so, dass nur ein sehr kleiner Teil der
Frauen Hilfe sucht, die Gewalt erleiden, meinen Experten.
Zu wenige Frauen suchen Hilfe