Unter „Rheuma“ versteht man Ent-
zündungserkrankungen, die bevorzugt
die Innenhaut der Gelenke, manchmal
aber auch die Blutgefäße und die inne-
ren Organe betreffen. Eines der häufig-
sten entzündlich rheumatischen Krank-
heitsbilder ist die chronische Polyarthri-
tis. Sie geht mit Entzündung und
fortschreitender Zerstörung vor allem der
kleinen Gelenke (Finger, Hand) einher.
Man sollte Rheuma keinesfalls unter-
schätzen. Denn in den westlichen Indu-
strienationen ist es eine der Hauptursa-
chen von Behinderung und Arbeitsunfä-
higkeit. Von Kleinkindern bis alte Men-
schen – jeder kann an Rheuma leiden.
Ursache unbekannt
Die genaue Ursache der verschiede-
nen entzündlichen Rheuma-Erkrankun-
gen ist noch weitgehend unbekannt.
Fest steht allerdings, dass sich das Im-
munsystem gegen Strukturen des eige-
nen Körpers richtet und die entstehende
Entzündung, wenn sie unbehandelt
bleibt, zu starker Beeinträchtigung des
gesamten Bewegungsapparates führt.
Entscheidend für den Krankheitsver-
lauf sind eine frühe Diagnose und ein
sofortiger Therapiebeginn. Es gibt bereits
wirksame Medikamente, die den
Krankheitsverlauf stark verlangsamen.
Auch physikalische Anwendungen,
Kuren, Operationen oder Strahlenthera-
pie können helfen. Heilung ist aber bis
heute nicht möglich. Wichtig ist es, sich
von einem in Rheumatologie erfahrenen
Arzt bzw. in einem Rheumazentrum be-
treuen zu lassen.
Infos für Ihr Wohlbefinden
Was passiert
in den Wechsel-
jahren genau?
„Es ist dies kein plötzliches Ereig-
nis, sondern ein langsamer, natür-
licher Prozess der Umstellung des
Hormonhaushalts. Der Zeitrahmen
ist individuell unterschiedlich und
dauert bis zu zehn oder manch-
mal sogar bis zu 15 Jahre. In den
Wechseljahren lässt die Funktion
der Eierstöcke allmählich nach, es
werden immer weniger Östrogene
und Gestagene (Gelbkörperhor-
mon) produziert. Wechseljahre
sind keine Krankheit, sondern ein
natürlicher Umstellungsvorgang.
Die Beschwerden können jedoch
so stark sein, dass sie Krankheits-
wert haben, die Leistungsfähig-
keit stark beeinträchtigen und das
Wohlbefinden einschränken.
Es können vielfältige Beschwer-
den auftreten wie Hitzewallun-
gen, Schweißausbrüche, Herz-
klopfen, Herzrasen, Schwindel,
Schlafstörungen, depressive Ver-
stimmungen, Nervosität vermin-
derte sexuelle Lust (Libido). Wei-
ters Gewichtszunahme, Trocken-
heit von Haut und Schleimhäuten,
dünnere Haut, Falten, trockene
Mund- und Augenschleimhaut ,
trockene Schleimhaut der Scheide,
Juckreiz, Entzündungen, Blasen-
schwäche (Inkontinenz) mit unge-
wolltem Harnabgang v. a. beim
Husten, Niesen, Lachen. Wichtig
ist ein gesunder Lebensstil wie
körperliche Aktivität, ausreichend
Entspannung und Schlaf, ausge-
wogene Ernährung. Medikamente
spielen eine wichtige Rolle z. B.
die Hormonersatztherapie.“
Prim. Dr.
Herbert
Heidegger,
Abteilung für
Gynäkologie
und Geburts-
hilfe, Meran
Foto: MiniMed
Insgesamt wurden 950 Befragun-
gen für die Gesundheitsstudie „PASSI“
durchgeführt. Dabei erklärten 26 %
der Südtiroler, dass sie Raucher sind,
der italienische Mittelwert liegt hinge-
gen bei 28 %. „Was die Trinkgewohn-
heiten anlangen, so liegen die Südti-
roler allerdings über dem italienischen
Schnitt“, mahnt Gesundheitslandesrat
Richard Theiner.
Im Bereich Übergewicht scheinen
bei den Erwachsenen 35 % der Be-
fragten als übergewichtig auf, während
der nationale Wert bei 42 % liegt. Bei
den Kindern (OKkio mit 800 Befra-
gungen von Achtjährigen) ist der Un-
terschied noch deutlicher: 15 % der
befragten Südtiroler Kinder sind über-
gewichtig, während der Italienwert auf
35 % kommt. „Dass es in Südtirol we-
niger übergewichtige Menschen gibt,
hängt sicher auch mit der körperlichen
Bewegung zusammen. Denn Männer
und Frauen sitzen in Südtirol weniger
lang vor dem Fernsehen und betreiben
öfter Sport“, so Richard Theiner.
Südtiroler halten
sich für sehr gesund
Über 80 % der Südtiroler halten laut PASSI-Studie ihre Gesundheit
für sehr gut oder gut. Italienweit sind es 65 %.
Rheuma kann auch
Kleinkinder treffen
Rheuma ist entgegen der landläufigen Meinung keine gutartige
Alterserscheinung. Es kann in jedem Alter auftreten und führt
unbehandelt zur allmählichen Zerstörung des betroffenen Gelenks
oder Organs.
Rund ein Viertel der befragten Südtiroler sind Raucher.
Neue Gradieranlage
in Niederdorf
Der Niederdorfer „Kneipp für
mich“-Aktivpark ist um eine
Attraktion reicher: Das neue
„Freiluft-Inhalatorium“ ist in
Betrieb.
Das „Freiluft-Inhalatorium“ ist die
erste Gradieranlage ihrer Art in Italien.
Die Sole läuft in einer Konzentration von
7 bis 11 % über Latschenkiefer sowie
Reisigbündel aus Schlehdorn und nimmt
deren ätherische Öle auf. Durch herab-
rieselnde Sole wird die Luft in der Nähe
des Gradierwerks mit Salz angereichert.
Das Einatmen dieser „Meeresluft“ ist
eine wahre Wohltat, nicht nur für Men-
schen mit Atemwegsproblemen. Vitali-
sierend ist außerdem der neu errichtete
Trinkpavillon in der Kneipp-Anlage, der
von der bekannten Quelle „Fons Salu-
tis“ aus Bad Maistatt gespeist wird.
Rheuma ist eine der Hauptursachen von Behinderung und Arbeitsunfähigkeit.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2011
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