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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2011
Wirtschaftsmeldungen
„Es ist nahe liegend, dass die
Abgänger der allgemeinbilden-
den Oberschulen nicht direkt
nach dem Schulabschluss eine
Arbeit aufnehmen“, betont
Landesrat Roberto Bizzo.
So gehen sechs Monate
nach der Matura durchschnitt-
lich nur zehn Prozent der Ab-
solventen ein Arbeitsverhältnis
ein. „Allerdings schreiben sich
60 von 100 Maturanten gleich
nach der Prüfung an einer Uni
ein. Davon mehr Frauen als
Männer.“ Doch es dauert nicht
lange, dann beginnt der Zahl
jener Maturanten zu steigen,
die letztendlich doch auf dem
Arbeitsmarkt landen.
„Viereinhalb Jahre nach der
Matura sind es dann bereits 40
Prozent“, so Bizzo. Dabei fällt auf:
Absolventen deutschsprachiger
technischer Oberschulen aus
ländlichen Gemeinden nehmen zu
einem wesentlich höheren Pro-
zentsatz als ihre Kollegen von den
italienischsprachigen technischen
Oberschulen eine Arbeit auf. Auch
bei der Beschäftigung während
der Sommermonate gibt es Unter-
schiede zwischen Schülern ver-
schiedener Sprachgruppen: Ab-
solventen der deutschen und ladi-
nischen Schulen gehen häufger
als ihre italienischsprachigen Kol-
legen des jeweils gleichen Schul-
typs einer Sommerarbeit nach.
Im Topf befnden sich insge-
samt 160 Mio €, die für die Pro-
gramme von 2007 bis 2013 von
der Europäischen Union und
dem Staat zur Verfügung ge-
stellt wurden. „90 Mio € wurden
bereits zweckgebunden, davon
45 Mio € ausbezahlt“, informiert
Landeshauptmann Luis Durn-
walder. „Mit den Geldern ist es
uns gelungen, die Wirtschafts-
krise zu überwinden, da wir
schnell und unkompliziert wirk-
same Maßnahmen wie etwa bei
der Weiterbildung setzen konn-
ten.“
Zu Jahresende 2010 began-
nen demnach über 26.700 Per-
sonen, ein Drittel davon waren
Frauen, einen Kurs. „Die Kurse
wurden von knapp 78 % Be-
schäftigten, 17 % Nicht-Er-
werbstätigen und 5 % Arbeits-
losen besucht. Vorwiegend
waren es Erwachsene zwischen
25 und 54 Jahren und rund ein
Viertel Jugendliche.“
Knapp 38 Prozent hatten
einen Oberschulabschluss,
über 35 % einen Grund- und
Mittelschulabschluss und an
die 12 % der Kursbesucher
konnten einen Universitäts-
abschluss nachweisen.
Nach
der
Matura
wählen
Viele
den
Weg
des
Studi-
ums.
Foto:
Freie
Univer-
sität
Bozen
40 Prozent der Maturanten landen letzt-
endlich auf Arbeitsmarkt
Ein halbes Jahr nach der Reifeprüfung beginnen
lediglich zehn Prozent der Maturanten zu arbeiten.
Der Prozentsatz steigt danach allerdings rasch an
und liegt nach viereinhalb Jahren bei 40 Prozent.
„Alle Gemeinden arbeiten mit
Schwung und wollen ihren Ort
mitgestalten, ihn aufwerten,
damit er auch in Zukunft ein Ort
voll pulsierendem Leben wird
und folglich lebenswert bleibt“,
erzählt Landesrat Thomas Wid-
mann von der Umsetzung der
Programme „Lebendige Orte“,
die u. a. das Land unterstützt.
Mit Hilfe von externen Fachleu-
ten legte man jetzt mit der
Grundlagenanalyse los. Mittler-
weile wurden in allen Orten Ar-
beitsgruppen gebildet, die nun
zu verschiedenen Themen Lö-
sungsvorschläge erarbeiten
werden.
Lösungsansätze
„Vor allem durch Verkehrsbe-
ruhigung, Gesamtlösungen im
Bereich Mobilität, Handel und
Tourismus sowie kosmetische
Eingriffe im Ort sollen die so ge-
nannten natürlichen Einkaufs-
zentren – weil natürlich gewach-
sen – in unseren Orten für Ein-
heimische und Gäste attraktiv
gemacht werden.“ Im März heu-
rigen Jahres erfolgte der Start-
schuss für die Projekte.
Schwungvolle Umsetzung
Die Dorfentwicklungsprojekte „Lebendige Orte“
nehmen in den Gemeinden Olang, Percha, Pfalzen,
Rasen-Antholz und St. Lorenzen Gestalt an. Ge-
rade ist die Grundlagenanalyse im Laufen.
„Wir brauchen starke Unter-
nehmen in den abwanderungs-
gefährdeten Gebieten in Südti-
rol. Die Industriewäscherei La-
varent ist ein solch starker
Betrieb“, meinte Landesrat Tho-
mas Widmann kürzlich bei sei-
nem Besuch in dem Unterneh-
men. „Lavarent bringt 130 Men-
schen Arbeit, die sonst wohl
nach Bozen pendeln oder gar
abwandern müssten, um einen
Job zu erhalten. Deshalb muss
das Land versuchen, nach dem
Beispiel der erfolgreichen Firma
auch andere Betriebe in diese
Richtung zu unterstützen“,
meinte er weiter.
550 Kunden
Widmann lobte weiters die Fa-
milienfreundlichkeit im Unterneh-
men von Firmenchef Kurt Eccel,
den hohen Frauenanteil von 60
Prozent und die Teilzeitarbeit im
Betrieb. „Toll ist auch die sicht-
bare Investitions- und Innovati-
onsbereitschaft von Lavarent.“
Der Betrieb verwendet com-
putergesteuerte Anlagen und ar-
beitet nach Qualitäts- und Um-
weltmanagementsystem. Er be-
liefert bereits 550 Kunden in
Süd- und Osttirol, Mailand und
Bologna mit sauberer Bett-,
Bad- und Tischwäsche.
Größter Arbeitgeber des Sarntals
„Die Industriewäscherei Lavarent in Sarnthein mit
ihren 130 Mitarbeitern stärkt den Wirtschaftsstand-
ort Sarntal, wo sie größter Auftraggeber ist. Solche
Unternehmen sind eine Lebensader für die Be-
zirke“, betonte Landesrat Thomas Widmann bei
seinem Besuch bei Lavarent.
Bereits über 650 Projekte genehmigt
Die Wettbewerbsfähigkeit des Landes Südtirol, die Vollbe-
schäftigung und die soziale Eingliederung – das sind die
Ziele des operationellen Programms des EU-Sozialfonds -
Ziel 2 von 2007 bis 2013. Bis Ende 2010 wurden bereits 652
Projekte genehmigt.
Landeshaupt Luis Durnwalder
freut sich über Finanzmittel.
Foto: LPA