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Was haben Sie zur damaligen
Zeit gemacht?
Jud:
„Ich studierte gerade
Englisch in Innsbruck. Nach
meinem Studium begann ich an
der Mittelschule in Sterzing zu
unterrichten. Das war 1997.
Damals wurde Englisch gerade
als Fremdsprache eingeführt.
Das war spannend. Gleichzeitig
arbeitete ich aber schon als
Clown im Krankenhaus. Fünf
Jahre lang ging das so. Aller-
dings nahm die Clownerie
immer mehr Zeit in Anspruch,
dass ich das Lehrersein ließ.
Schließlich zog es mein Herz
ganz stark zur Clownerie. Ich
hatte 1999 gemeinsam mit
gab seinen bürgerlichen Job
auf, um Clown zu werden. Er
war Nachrichtentechniker.“
Stellt einen das nicht vor gro-
ßen Herausforderungen, wenn
man nach Jahren einen Be-
rufskollegen auch als Lebens-
partner hat?
Jud:
„Ja. Sehr. Denn so lässig
wir auf der Bühne zusammenar-
beiten – wir sind wirklich ein
gutes Team – so schwierig ist es
manchmal im Privaten. Manfred
ist und bleibt eine Herausforde-
rung. Aber ich stelle mich ihr
liebend gerne. Ich habe mich
einfach in diesen Mann verliebt,
in seine kindliche Art das Leben
anzugehen, in seinen Humor.
INTERVIEW
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2011
25
Manfred Unterluggauer das
‚Clownduo CoCo‘ gegründet
und mit Freundinnen eine
Clownfrauengruppe namens
‚Tris‘.“
Wo sind Sie jetzt überall als
Clownfrau unterwegs?
Jud:
„Als ‚Rote Nase‘ bin ich
vor allem in den Krankenhäu-
sern in Nordtirol. Bin mittler-
weile auch etwa bei den Er-
wachsenen im Kurzentrum Bad
Häring oder in Wohn- und Pfe-
geheimen. Als Clownduo wie-
derum mit Manfred sehr viel in
Österreich und Südtirol unter-
wegs (als ‚Herbert und Mimi‘).
In Kindertheatern, bei privaten
Festen oder auf der Straße. Wir
spielen ebenso im süddeutschen
Raum. Gerade arbeiten wir
daran, auch in der Schweiz auf-
treten zu können.“
Manfred Unterluggauer, mit
dem Sie als Clownduo auftre-
ten, ist mittlerweile auch ihr
Lebenspartner …
Jud:
„Ja. Seit zwei Jahren
sind wir jetzt auch privat ein
Paar. Wir lernten uns vor zwölf
Jahren bei den ‚Rote Nase
Clowndoctors‘ kennen. Auch er
Bis heute leben wir aber in ge-
trennten Wohnungen in Inns-
bruck.“
Wie verbringen Sie mit Man-
fred die Freizeit? Auch mit
Clownerie?
Jud:
„Tja, das passiert natür-
lich oft. Wenn wir etwa fein
essen gehen bemerken wir zum
Schluss, dass wir wieder einmal
nur über das Clownsein gespro-
chen haben. Aber halb so
schlimm. Unser Beruf ist unsere
Berufung, den wir gerne auch in
unser Privatleben lassen. Aber
wir haben eine neue Leiden-
schaft entdeckt!“
Welche denn?
Jud:
„Radlfahren! Auch wür-
den wir gerne miteinander
Tango tanzen. Wir müssen nur
noch Zeit dafür fnden. Außer-
dem reisen und bekochen wir
uns gerne.“
Wie oft kommen Sie heim
nach Innichen?
Jud:
„Alle sechs bis acht Wo-
chen. Ich mag den Kontakt zu
meiner Familie keinesfalls ver-
lieren. Ich habe auch zwei Nef-
fen, den Yannick und den Phil-
ipp, und es liegt mir sehr viel
daran, mitzubekommen, wie sie
erwachsen werden.
Interview: Martina Holzer
Steckbrief:
Name: Helga Jud
Beruf: Clownfrau
Alter: 42
geboren in: Innichen
wohnhaft in: Innsbruck
Berufskollege und Lebens-
partner: Manfred Unterluggauer
(47, Innsbrucker)
Eltern: Barbara (75, Hausfrau),
Vater Michael verstarb in den
80er-Jahren (erlitt als 50-jähriger
einen Herzinfarkt während einer
Bergtour)
Geschwister: Karl (43, OP-Pfe-
ger im KH Innichen), Günther (40,
Physiotherapeut im KH Innichen),
Martina (36, Gastronomin)
Ge-
mein-
sam mit
Man-
fred
tritt die
42-Jäh-
rige
schon
viele
Jahre
auf.
Privat
sind sie
aber
erst seit
zwei
Jahren
ein
Paar.
Vor rund 20 Jahren daheim zu Weihnachten (links unten).
rend und schillernd!“