GZ Leisach Nr. 157
4 Heimweg war. An seinem fünfzigsten Geburtstag, die ganze Familie war vor unserem Haus in der alten Straße „angetreten“, hat man ihm als Bürgermeister eine, wie er später oft erwähnte, so wohltuende Gratulation durch alle Honoratioren, Institutionen und Vereine bereitet. Meine, am 9. März 99 Jahre alt gewordene, Mutter hat immer wieder von dieser Zeit gesprochen: eine Zeit, in der ihr Mann in der Blüte seiner Akzeptanz innerhalb der Gemeinde und wohl auch am Höhepunkt seiner gemeindepolitischen Schaffenskraft war. Fridolin Zanon war in der Zwischenkriegszeit geboren, hat sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die Nöte und Ängste der Nachkriegszeit aktiv miterlebt und, geprägt von der katholi- schen Soziallehre, durch eigenes Tun und Handeln die Zukunft mitgestaltet. Als hilfreich dabei erwies sich unter anderem auch die Möglichkeit, in der Musikkapelle mitwirken zu dürfen und im Dorf sozialisiert und anerkannt zu sein. Er hat sich durch seinen Fleiß, seine Intelligenz, aber wohl vor allem durch seine Disziplin „hinaufgearbeitet“. Es war die Zeit des sozialen Zusammenhalts, in der auf die Grundbedürfnisse der gesamten Bevölkerung geschaut wurde. Für meinen Vater zählte diesbezüglich dazu, ein Dach über dem Kopf zu haben: Ihm lag die Wohnbauförderung besonders am Herzen, um für jede und jeden das Wohnen leistbar zu machen. Unabhängig von der Herkunft, dem Beruf oder dem Stand hat man sich zusammen- getan und mit kargen finanziellen Mitteln alles Notwendige erarbeitet und eine gemeinsame Infrastruktur aufgebaut. Die Gegenwart zeigt uns vermeintlich andere Mittel und Wege auf und doch, so glaube ich, erleben wir die glücklichsten Momente in der Möglichkeit, die sozialen Kontakte in Institutionen, Vereinen und bei unterschiedlichsten Aktivitäten zu pflegen. Genug des Schwelgens in der Vergangenheit, zu der mir noch viel einfiele, zurück in die Gegen- wart. Das Schwimmbad macht uns heuer mehr Sorgen als gedacht. Die wirtschaftlich und sparsam auszurichtende Aufrechterhaltung der Bädertechnik, sprich der Chlordosieranlage, sowie das Finden einer Pächterin oder eines Pächters stellen uns vor große Herausforderungen, die wir hoffentlich bewerkstelligen können. Ansonsten ist zu berichten, dass die Projekte für den Hochwasserschutz sowohl im Bereich des Moosetal- baches als auch des Dorfbaches auf Schiene sind, wobei der Bereich des Moosetalbaches mit der neuen Einbindung unter der B 100, die Eisenbahnlinie im Nahbereich Höhe „Kohlen-Müller“ querend und dann in die Wiere fließend, 2023 seinen Ab- schluss findet. Die Baumeisterarbeiten sowie die Stahl- und Spenglerarbeiten beim Bauhoflager sind finalisiert, die Aufträge für die beiden Erschließun- gen/Querungen der Wiere – im Bereich der Gemeindestraße beim Bauhof und der Fa. Pondorfer – sind nach zähem Ringen um positive Be- scheide beauftragt und deren Reali- sierung steht nichts mehr im Wege. Die Förderungen des Bundes für All- tagsradwege – der Radverkehr soll als Verkehrsträger priorisiert werden – haben uns bewogen, mittels Pla- nungsverband eine Variante für einen Radweg ins Auge zu fassen, die Visualisierung Planungsverband 36: eine mögliche An- bindung für Leisach.
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