GZ_Praegraten_2020_04
Seite Seite 3 Bezirksstelle Osttirol Unterstützung im Rettungsdienst 20 Jahre Krisenintervention und First Responder Das Rote Kreuz Osttirol ist besonders stolz auf zwei sehr einsatzintensive Teams, die mit einer „Jubiläumsver- anstaltung“ ihr 20-jähriges Bestehen feierten. Zu diesem Anlass wurden Einblicke in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche gegeben und deren Unverzichtbarkeit bei aktuellen Einsatzgeschehen bestätigt. Zur Krisenintervention veranschau- lichte Gerhard Müller, Teamleiter der Krisenintervention Kitzbühel die ein- zelnen Phasen der Betreuung im Fall des Kitzbüheler 5fach-Mordes vom Vorjahr; der Betreuung der Familien der Opfer, die des Täters und dem privaten Umfeld wie Freunde und Ver- einskollegen. Auch das massive Medieninteresse stellte die gesamten Einsatzteams vor größte Herausforderungen. Müller verwies hier gleicherma- ßen auf den „Selbstschutz“ der Rettungsteams sowie die unbedingt notwendige Aufarbeitung in den ei- genen Reihen bei diesen fordernden Einsätzen. So ein Fall zählt Gott sei Dank zu Ausnahme-Geschehen, aber in der 20-jährigen Geschichte der Krisen- intervention in Tirol gehörten immer wieder auch Groß-Ereignisse, wie das Lawinenunglück von Galtür und Val- zur, die Brandkatastrophe von Kaprun oder das Busunglück in Vomp - wo die psychosoziale Betreuung durch außergewöhnliche Belastungen umso mehr gefordert ist - zu den Aufgaben dieser Kolleginnen und Kollegen. Das ebenso vor 20 Jahren installier- te First Responder-System startete zu Beginn mit 35 in Sanitäts- oder Notfallhilfe ausgebildeten Mitarbeite- rInnen; heute sind es 50 (verteilt auf ca. 25 Gemeinden, vor allem in der Pe- ripherie). „Geburtshelfer“ dieses Sys- tems, Dr. Franz Krösslhuber, bestätig- te dieser „Nachbarschaftshilfe vor Ort“ den immensen Bonus durch den Zeit- vorsprung gegenüber den regulären Rettungssystemen. Ersthelfer und First Responder verkürzen grundsätz- lich die Eintreffzeiten des Rettungs- dienstes und sind deshalb nicht mehr wegzudenken in der „Paraderegion Osttirol“. Im Bereich First Responder hat Ost- tirol eine Vorreiterrolle übernommen - mittlerweile wurde das System für die Versorgung abgelegener Örtlich- keiten in das Tiroler Rettungsgesetz aufgenommen. Krisenintervention – wenn die Seele trauert Die Krisenintervention (derzeit 16 Mit- arbeiterInnen) kann gerufen werden, wenn außergewöhnliche, belastende Ereignisse, wie Unfälle, Gewalt oder Tod einen Menschen momentan vor unüberwindbare Probleme stellt. Die frühzeitig einsetzende, professionelle Betreuung trägt dazu bei, Akut-Re- aktionen aufzufangen und spätere, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermindern. Ihr Einsatz ist dann angezeigt, wenn Betroffene unter einem akuten psychischen Schock stehen und menschlicher Begleitung bedürfen. First Responder – die rasche Hilfe aus der Nachbarschaft First Responder sind Ersthelfer aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die im Notfall noch vor den Einsatzkräften Hilfe leisten und bis zum Eintreffen eines Notarztes/Rettungswagens, die Zeit der ersten medizinischen Ver- sorgung verkürzen. Das System be- währt sich speziell in geographischen „Randlagen“ und gilt als notwendiges Bindeglied einer gut funktionieren- den Rettungskette. Je schneller qua- lifizierte Maßnahmen durchgeführt werden, desto günstiger ist der Hei- lungsverlauf und umso kürzer ist im Durchschnitt die nachfolgend notwen- dige Behandlungszeit. Die Ausrüstung hat sich in den Jahren verbessert; wichtige Medi- kamente und Blutzuckermessgerät gehören zum Standard-Equipment der MitarbeiterInnen, alarmiert wird seitens der Leitstelle Tirol über ein eigenes Alarmierungssystem „Eagle EIS“. Ca. 25 First Responder sind mit einem Elektro-Schockgerät ausgerüs- tet. RETTUNGSTEAM von Prägraten a.G. 8 Rettungssanitäter: Berger Manuela, Berger Mario, Berger Stephan, Mariacher Regina, Mariacher Stefan, Unterwurzacher Jasmin, Lang Fabian, Weiskopf Jonas 6 First Responder: Lang Fabian, Mariacher Regina, Mariacher Stefan, Unterwurzacher Jasmin, Berger Mario, Berger Ste- phan 1 Jugendgruppenmitglied Mariacher Abelina 1 Notfallsanitäter Steiner Marco Bild: Mariacher Stefan- Auszeichnung mit der Henry Dunant Gedenkmedaille
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