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Oberkärntner
Volltreffer
von Herbert Hauser
Interview
Mundart ist Heimat
Die 52-jährige Christa Drussnitzer hat sich der heimischen Mundart verschrieben. Am 28. Mai wird
die Mölltalerin im Kultursaal Mühldorf ihren ersten Band mit dem Titel „Spur‘n meina Kindheit“ ver-
öffentlichen. Christa Drussnitzer lebt mit Ehemann Josef, Tochter Alissa und ihren Eltern in Mühldorf.
Alle Interviews unter
www.oberkaernten-online.at
OVT: Frau Drussnitzer, was
macht die Faszination Mundart
für Sie aus?
Christa Drussnitzer:
Mundart ist für
mich eine sehr ursprüngliche Spra-
che. Sie wird meist nur gesprochen,
nicht geschrieben, ist typisch für eine
bestimmte Region und steht im Ge-
gensatz zur Hochsprache. Mir ge-
fällt es, nicht nur zu sprechen, son-
dern auch zu schreiben wie „mir der
Schnabel gewachsen ist“. Natürlich
schreibe ich auch Texte und Gedichte
in Hochdeutsch, doch speziell z. B. bei
Gedichten über die Heimat, scheint
mir der Kärntner Dialekt wesent-
lich besser geeignet. Gewisse Mund-
artausdrücke könnte man auch gar
nicht ins Hochdeutsche übersetzen,
ohne dabei ihre ursprüngliche Bedeu-
tung zu verändern.
Wo liegt der Unterschied
zwischen Heimat- und
Mundartdichtung?
Heimatdichtung ist vom Erlebnis der
heimatlichen, besonders ländlichen
Landschaft und ihrer Menschen ge-
prägt und kann natürlich auch in
Hochdeutsch geschrieben werden.
Für mich greifen Mundart- und Hei-
matdichtung allerdings ineinander, da
ich der Meinung bin, dass auch Hei-
matdichtung in einem bestimmten
Dialekt (Mundart) noch viel authen-
tischer ist, wenn sie Menschen einer
bestimmten Region (z. B. Kärnten)
ansprechen und berühren soll.
Im Mai erscheint Ihr erstes Buch.
Ihr Hund „Struppi“ inspirierte
Sie dazu?
Seit 2 ½ Jahren besitze ich nun mei-
nen „Struppi“ (das letzte Kind hat im-
mer ein Fell!) und bin bei den zahl-
reichen Spaziergängen mit ihm nach
langer Zeit wieder an viele Plätze in
meinem Heimatort gekommen, wo
etliche schöne und lustige Kindheits-
erinnerungen von mir schlummern.
Dadurch habe ich vor einem Jahr die
Idee geboren, diese Erinnerungen in
Reimform aufzuschreiben und mit
dazu passenden, selbstgemachten
Fotos zu ergänzen.
Worauf legen Sie in Ihrem ersten
Werk großen Wert?
Ich möchte die Menschen meiner
Generation daran erinnern, welche
schöne und unbeschwerte Kindheit
wir verbringen durften. Vielleicht ge-
lingt es mir, meinen älteren Lesern
ein Stück Kindheit wiederzuschen-
ken. Den jüngeren Lesern, den Kin-
dern von heute, möchte ich erzäh-
len, wie wir vor 40 oder 50 Jahren
aufgewachsen sind. Was und wie wir
noch gespielt haben, als es noch kei-
Kurz gefragt:
Christa Drussnitzer
(Mühldorf)
Heimatdichterin & Lehrerin
Sternzeichen:
Steinbock
Ich lese gerne:
Lyrik (z.B. Rainer
Maria Rilke) und Erzählungen
Ich esse gerne:
sämtliche Süßspeisen
Meine Lieblingsfarbe:
kräftige,
bunte Farben, die Lebensfreude
ausdrücken
Mein Lebensmotto:
Nur wenn
du selbst glücklich bist, kannst du
andere glücklich machen!
Welchen Wunschtraum möchten
Sie sich noch erfüllen?
Eigentlich bin ich absolut glücklichmit
meiner Familie und meinem Leben.
Viele Wünsche in meinem Leben sind
schon Wirklichkeit geworden, weil
ich fest und immer daran geglaubt
habe. Wenn ich einmal in Pension
bin, möchte ich noch gerne viele Rei-
sen unternehmen, um andere Länder
und Menschen kennenzulernen.
Wie gefällt Ihnen der
Oberkärntner Volltreffer?
Gut illustriertes Wochenblatt, das in-
teressante Informationen über unse-
re Region bietet.
nen Computer und kein Handy gege-
ben hat. Vielleicht gelingt es mir mit
meinem Buch, bei den Lesern eigene
Kindheitserinnerungen zu wecken.
Die Begebenheiten, von denen ich er-
zähle, sind alle wirklich passiert und
entsprechen der Wahrheit (Namen
wurden geändert!). Durch das Schrei-
ben meines ersten Buches und der
Auseinandersetzung mit meinen Er-
innerungen habe ich viele Stationen
meiner Kindheit ein zweites Mal –
diesmal aus der Sicht eines Erwach-
senen – erleben dürfen.
Sie sind Hauptschullehrerin.
Inwieweit holen Sie sich Ideen
aus der Schule?
Anregungen aus der Schule gäbe es
viele – vielleicht handelt ja ein nächs­
tes Buch „Vom Lehrasein“. Es gibt in
einzelnen Schüleraufsätzen oft lustige
Übersetzungen von Mundartausdrü-
cken ins Hochdeutsche (z. B. es hat
„geschnieben“); ich versuche im Un-
terricht allerdings auch unsere Kärnt-
ner Mundart nicht außer Acht zu las-
sen (Muttertagsgedichte in Mundart,
Erklären alter Mundartausdrücke,….),
da ich der Meinung bin, dass dieses
Kulturgut gerade den Kärntner Schü-
lern nahegebracht werden sollte,
damit viele alte Mundartausdrücke
nicht in Vergessenheit geraten.
25492
K I N O P R O G R A M M
Reservierungen: Tel. 04852/67111
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unter der Rubrik
»Was Wann Wo«.
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
24. – 27. MÄRZ 2014
MO DI
MI
DO
Premiere:
The Return of the First Avenger
„3D Digital“
ab 12
20.00
17.45 | 20.15
Need for Speed
ab 12
17.45 | 20.15 17.45 | 20.15 17.45 | 20.15 17.45 | 20.15
Cerro Torre
ab 6
18.45
18.45
18.45
18.45
Rise up & dance
ab 8
16.30 | 18.45 16.30 | 18.45 16.30 | 18.45 16.30 | 18.45
Der stille Berg
ab 14
18.30 | 20.30 18.30 | 20.30
20.30
20.30
Non-Stop
ab 14
20.30
20.30
20.30
20.30
300: Rise of an Empire
„3D Digital“
ab 16
20.30
20.30
18.15
Pettersson und Findus
jugendfrei
16.30
16.30
16.30
16.30
Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman
„3D Digital“
ab 6
16.30
16.30
16.30