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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
24. OKTOBER 2008
CHRONIK
„Der Tod ist wie ein Dieb
in der Nacht, er reißt eine Lü-
cke, die nicht mehr zu schlie-
ßen ist.“ Diese Worte bildeten
den Auftakt der Trauerfeierlich-
keiten für Landeshauptmann Dr.
Jörg Haider am Samstag in Kla-
genfurt. Um 11 Uhr begann im
Landhaushof das Abschiedneh-
men mit einem Trauerakt im
engsten Kreis. Von dort wurde
der Sarg von Landeshauptmann
Haider auf den Neuen Platz ge-
bracht, wo die Landestrauerfei-
er im Beisein vieler Ehrengäste,
Trachtenvereine, Brauchtums-
gruppen und Abordnungen al-
ler Einsatzkräfte stattfand. Ins-
gesamt waren rund 25.000 Men-
schen in die Landeshauptstadt
gekommen, um von Haider Ab-
schied zu nehmen. Nach Worten
von Bischof Dr. Alois Schwarz
und Superintendent Mag. Man-
fred Sauer, erzählte Haiders
langjähriger Bergkamerad Ted-
dy Inthal von gemeinsamen
Bergwanderungen. Diese seien
für den Verstorbenen jene sel-
tenen Augenblicke im Leben ge-
wesen, in denen er einmal nur an
sich selbst gedacht habe.
Nachrufe
Von einerWelle der Trauer und
Anteilnahme die durch das Land
gehe, sprach der frühere Justiz-
minister Dieter Böhmdorfer.
„Die Trauer ist echt und ehrlich,
ein später Dank an Jörg Haider,
welcher in dieser Form nicht er-
wartet werden konnte.“ Böhm-
dorfer betonte, dass Haider die
Menschen verstanden habe und
dies letztlich auch seine Persön-
lichkeit ausmachte. Mittelpunkt
seines Lebens sei aber immer
seine Familie gewesen.
Der Mölltaler BZÖ-Landesrat
Dipl.-Ing. Uwe Scheuch ging bei
seiner Rede nicht auf die Politik
Haiders ein, da jeder wisse, wie
Haider in den letzten 38 Jahren
das Land gestaltet und die Po-
litik geprägt habe. Am Tag der
Trauerfeier stehe der Mensch
im Mittelpunkt, der dieses Land
verändert habe. „Kärnten ist
durch Jörg Haider schöner und
ein gutes Stück besser gewor-
den.“
Auch der amtsführende Lan-
deshauptmann Gerhard Dörfler
streute dem Verstorbenen Ro-
sen: „Hinter dem gesamten Tun
von Jörg Haider stand immer,
dass es den Menschen gut ge-
hen muss.“ Dörfler verwies auf
die vielen Projekte die Haider
vorangetrieben habe. „Jörg, ich
danke für das Land Kärnten, du
wirst immer da sein, deine Spu-
ren sind ewig“, sagte Dörfler.
Kämpferherz
Wie stark Haiders Rückhalt
in der Bevölkerung war, spürte
auch Bundeskanzler Alfred Gu-
senbauer: „Die große Anteilnah-
me zeigt, dass Jörg Haider die
Menschen bewegt hat. Er war
vom Willen getragen, das Beste
für seine Heimat und Kärnten zu
tun.“
Nach der Verabschiedung am
Neuen Platz wurde der Sarg an
den trauernden Menschen vor-
bei zum Dom gebracht, wo das
Requiem stattfand. Dort hob Bi-
schof Egon Kapellari die jugend-
liche Dynamik und die Hand-
schlagqualität Haiders hervor.
„Sein Maß war nie das Mittel-
maß, er war ein Mann mit Kämp-
ferherz.“
ErgreifendeWorte richteteWit-
we Claudia Haider an die Trauer-
gäste. Sie dankte für die Worte
und Zeichen der Anteilnahme
und der Trauer. Diese hätten viel
Trost auf dem langen steinigen
Weg der Trauer gespendet.
Kommenta
von
Bernd
Lenzer
Sportberg als
Wahlköder
Der Ausbau des Spittaler
Sportberges Goldeck geht in die
nächste Runde. 2009 soll das
Vorhaben, das Spittals Bürger-
meister Gerhard Köfer mit sei-
nen Amtskollegen aus den umlie-
genden Gemeinden unermüdlich
vorantreibt, laut Landesrat Uwe
Scheuch „endgültig“ umgesetzt
werden. Ob dies tatsächlich ge-
schieht, vermag ich nicht zu sa-
gen. Zu oft schon wurde angekün-
digt, dass der Ausbau nun „end-
gültig“ erfolge. Getan hat sich nie
etwas. Und das, obwohl die Lan-
desregierung bereits 2003 (!) den
positiven Beschluss für den Aus-
bau gefasst hat, und auch schon
der Finanzierungsschlüssel stand.
Sonst tat sich aber nichts – nicht
einmal, als sich über 8.000 Men-
schen in einer Unterschriftenakti-
on dafür aussprachen. Trotzdem
taucht das Goldeck regelmäßig
vor Wahlen in den Schlagzeilen
auf. Welch ein Zufall, wenn jetzt
verkündet wird, dass der Ausbau
– nun aber „endgültig“ – 2009 er-
folgen soll, denn genau da sind in
Kärnten wieder einmal wichtige
Wahlen. Ein Schelm wer dabei
Böses denkt.
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Zehntausende begleiteten
Haider auf seinem letzten Weg
Einer Völkerwanderung glich der Trauerzug, der am Samstag, 18. Oktober, den Sarg
von Landeshauptmann Dr. Jörg Haider begleitete. 25.000 Menschen, darunter viele
hochrangige Gäste und aktuelle sowie ehemalige Wegbegleiter, nahmen vom tödlich
verunglückten Landeschef Abschied.
LR Uwe Scheuch nahm ebenfalls Abschied von Dr. Jörg Haider.
Foto: LPD/fritzpress