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Eigentlich war es zuerst
keine Vision, sondern ein
kleiner Spaß, aus dem
dann Ernst wurde. Auf der
Münchner Messe CBR
2006 schlenderte Arndt
Burgstaller durch die Hallen
und kam zum ADAC-Stand.
Dort traf er auf Thomas
Nitsch, den Chefredakteur
der ADAC-Freizeitmobil,
der zur Verleihung des
ADAC-Campingpreises für
das Sanitärgebäude II – das
modernste seiner Art in Eu-
ropa - gratulierte.
„Wie wollen sie das jetzt
noch steigern?“ fragte Thomas
Nitsch. Bester Laune antwor-
tete Arndt: „Als nächstes bauen
wir einen Stellplatz mit Antrieb,
der sich mit der Sonne dreht!“
Das Späßchen war gut, alle
lachten - und von Arndt war
es im nächsten Moment auch
schon wieder vergessen. Doch
am nächsten Morgen klingel-
te schon das Handy. Dieter
Burgstaller erzählte: „Du, der
Thomas Nitsch war gerade bei
mir am Stand! Der war so be-
geistert von Deiner Idee!Wir ha-
ben gerade gemeinsam den Plan
für den Prototypen gezeichnet!“
...und so kam es, daß im Cam-
pingpark Burgstaller in Döbri-
ach der Stellplatz mit Antrieb,
der sich mit der Sonne dreht,
tatsächlich gebaut wurde!
Die Umsetzung
Von der ersten Idee bis zur Er-
öffnung des „Platzes an der Son-
ne“, der in Campingkreisen für
Aufregung sorgte, sollten eini-
ge Monate vergehen. Die ersten
Skizzen wurden gezeichnet und
schon bald floss auch das Fach-
wissen von Drehscheiben-Pro-
fis ein.
Dann war Baubeginn für
den Prototyp. Das Funda-
ment für die Drehscheibe wur-
de betoniert, die Anschlüsse für
Strom,Wasser, Kanal und TV
vorbereitet und eine 7 Tonnen
schwere Scheibe mit 11 Metern
Durchmesser fertiggestellt.
Ein Computer weiß, an wel-
chem Tag die Sonne am Mill-
stätter See um welche Uhrzeit
wo auf- und untergeht und dreht
die Scheibe mit dem Lauf der
Sonne mit. So ist es möglich,
dass der Urlauber den ganzen
Tag vor dem Wohnwagen die
Sonne am Millstättersee genie-
ßen kann. Und sollte doch mal
Schatten gewünscht werden –
kein Problem. Auch dafür wur-
de gesorgt. Auf der Scheibe be-
findet sich nämlich eine Palme,
die per Fernbedienung bewegt
werden kann!
Immer wieder Visionen
Vieles ist am Ostufer des Mil-
lstättersees geschehen, seit 1962
die ersten Camper fragten, ob
sie auf einer Wiese übernach-
ten dürften, die damals noch ei-
gentlich eine Sumpfwiese war.
Dann wurde trockengelegt, aus-
gebaut, umgebau – die Familie
Burgstaller setzte immer wie-
der Visionen in die Tat um, und
wurde im Lauf der Jahre zu ei-
nem Begriff in der Camping-
welt. „Inzwischen ist es schon
so, dass Camper, die ihre Feri-
en am Meer verbringen, noch
ein paar Urlaubstage beim Cam-
pingpark Burgstaller anhän-
gen, um die „Verrücktheiten
der Burgstaller´s“ zu erleben“,
schmunzelt Dieter Burgstaller.
Eine solche „Verrücktheit“ wie
das
Modernste Sanitärge-
bäude Europas
Die
Sanitärausstattung
des
Komfort-Campingpark
Burgstaller bezeichnet der
ADAC als „vorbildlich“ und
verlieh in dieser Rubrik 5 Ster-
ne. 2001 wurde Sanitär III als
„modernstes Sanitär- Gebäude
Europas“ gebaut - nicht nur im
Design und technisch wurden
neue Maßstäbe gesetzt, auch die
Ausstattung mit den Freehan-
der- Duschen, selbstreinigenden
WC-Brillen und Fernsehern auf
den Toiletten übertrumpften al-
les bisher Dagewesene. 2005
wurde schließlich Sanitär II neu
eröffnet. Das Design überflügel-
te selbst die Vorstellungskraft
echter Campingprofis.
Und was kommt als nächs-
tes? Dieter Burgstaller hatte
schon bei der Eröffnung des
Stellplatzes, der sich mit der
Sonne dreht, eine Idee: „Ein
lebender Zaun als Sichtschutz
bei der Einfahrt zum Platz, den
man mittels Fernbedienung zur
Seite schieben kann!“ Ob sich
aus dieser Idee wieder eine Vi-
sion entwickelt, die Wirklich-
keit werden kann?
Völlig abgedreht: Ein Platz an der Sonne
Komfort-Campingpark
Burgstaller/Döbriach
Die Wirtschaft Ober-
kärntens ist äußerst
vielfältig. Traditionsrei-
che Betriebe sind hier
ebenso vertreten wie
Firmen, die vollkom-
men neue Wege be-
schreiten. Diese Serie
stellt
Unternehmen
vor, in denen Visionen
Taten folgen.
von Maria Spitaler