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SPORT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
AUGUST/SEPTEMBER 2011
30
Herr Peer, wie oft haben Sie
sich bereits der Herausforde-
rung „Dolomitenmann“ gestellt?
Peer:
„Ich bin seit 2000 jähr-
lich beim Dolomitenmann Lienz
dabei. Heuer gemeinsam im
Team mit einem kenianischen
Bergläufer sowie Manuel Filz-
wieser (Kajak) und Mountain-
biker Massimo Debertolis.“
Mit welchen Erwartungen
gehen Sie an den Start?
Peer:
„Unter die Top fünf zu
kommen, wäre gut, nachdem wir
im Vorjahr auf Platz sechs gelan-
det sind. Das Kämpfen im Team
macht mir sehr großen Spaß.
Schade, dass es nicht mehr solche
Bewerbe in der Umgebung gibt.“
Wann haben Sie mit dem Flie-
gen begonnen?
Peer:
„Im Jahr 1989. Ich war
sofort in den Sport verliebt, als
ich den ersten Paragleiter sah.
Seit 1999 bin ich beruficher Tan-
demgleitschirmpilot. In meiner
Jugend habe ich Leichtathletik
betrieben und recht gute Erfolge
in Südtirol erzielt.“
Gab es schon brenzlige Situa-
tionen in der Luft?
Peer:
„Ja. Mehrere. Wenn es
etwa zuviel Wind gab oder Ge-
witter heranzogen ist. Da wäre es
wirklich besser gewesen, ich
wäre am Boden geblieben. Aber
ich habe mich bislang beim Flie-
gen nie ernsthaft verletzt.“
Welchen Schirm fiegen Sie
aktuell?
Peer:
„Ich fiege mehrere
Schirme. Vor allem bin ich mit
dem Tandemschirm unterwegs.
Beim Solofiegen benütze ich
meist Hochleistungsschirme.
Zum Fliegen bin ich auch gerne
in Bassano, Frankreich, in der
Schweiz und der Türkei oder auf
Teneriffa.“
Sie haben mittlerweile ihr ei-
genes Tandemfug-Unterneh-
men.
Peer:
„Ja. Ich habe mich 2003
mit ‚twin fights’ im Stubaital
selbständig gemacht.“
Wie groß ist das Interesse all-
gemein noch am Gleitschirm-
fiegen?
Peer:
„Das große Interesse am
Gleitschirmfiegen war Anfang
der 90er bis Mitte der 90er Jahre.
In den vergangenen Jahren gin-
gen die Zahlen nicht mehr nach
oben.“
Was zieht Sie in die Lüfte?
Peer:
„Das Gefühl der puren
Freiheit, das man erlebt, wenn
man ohne Motorengeräusch nur
mit der Kraft des Windes dahin-
fiegt.“
Wie viele Flüge brachten Sie
schon hinter sich?
Peer:
„Mehr als 10.000 Flüge.
Es waren meist nur schöne
Flüge.“
Interview: Martina Holzer
Dolomitenmannteilnehmer Lorenz Peer:
„Im Team zu kämpfen
ist ein riesiger Spaß!“
Lorenz Peer aus Schlanders wird als Paragleiter
beim heurigen Dolomitenmann Lienz wieder ordent-
lich mitmischen. Der eingefleischte Teilnehmer beim
härtesten Teambewerb der Welt im „PVT“-Interview.
Steckbrief:
Name: Lorenz Peer
Alter: 41
Beruf: Gleitschirm Tandempilot,
selbstständig
geboren und aufgewachsen in:
Schlanders
wohnhaft in: Neustift im Stubai-
tal
Ehefrau: Sabine Peer (46), Inns-
bruckerin, führt eine Frühstücks-
pension und betreut drei Ferien-
wohnungen.
gemeinsames Kind: Tochter
Chiara (8)
Berglauf, Paragleiten, Kajak
und Mountainbike lauten die
vier Disziplinen, die schon
viele Starter zum Verzweifeln
und selbst Profs zum Scheitern
brachten. Der Mythos des Red
Bull Dolomitenmann ist seit 24
Jahren ungebrochen: Obwohl
nur die „Härtesten unter der
Sonne“ die Qualen in den Lien-
zer Dolomiten bestehen kön-
nen, werden auch heuer wieder
vom engagierten Amateur bis
zum Olympiasieger alle Teil-
nehmer mit großer Motivation
an den Start gehen. Mit dabei
sind Teams aus aller Welt, von
Litauen bis Südafrika und von
Australien bis Island.
Der große Gejagte ist auch
heuer wieder das Team von Kol-
land Topsport, das im Vorjahr
als erstes das Ziel erreichte. Als
Herausforderer gilt vor allem
das Red Bull Team um Markus
Kröll, Wendelin Ortner, Harald
Hudetz und Alban Lakata. Auch
Prominente aus anderen Sport-
arten, wie etwa Andreas Gold-
berger und Benjamin Karl im
„Wings for Life“-Quartett, neh-
men den Kampf mit den Dolo-
miten auf.
Begeisterung und
Emotionen
Bis zu 50.000 Zuschauer wer-
den am Rande der Strecke er-
wartet, um hautnah die Action
und Strapazen mitzuerleben.
Bereits im Vorfeld fnden sich
viele Athleten zum Training in
Lienz ein, am Event-Wochen-
ende ist die gesamte Region
vollständig ausgebucht. „Das
Event an sich ist bei allen sehr
beliebt, doch auch der wirt-
schaftliche Faktor ist enorm“,
freut sich Veranstalter Werner
Grissmann, der für alle Besu-
cher über drei Tage ein umfang-
reiches Rahmenprogramm auf
die Beine gestellt hat.
Weitere Infos zum 24. Red
Bull Dolomitenmann gibt es
im Internet unter www.red-
bulldolomitenmann.com.
Rahmenprogramm
Freitag: „Ö3-Warm-Up-Party“
mit dem Sieger der Dolomiten-
mania 2010 (ab 19 Uhr) und DJ
Alex Kofer (ab 21 Uhr)
Samstag: Start um 10 Uhr,
Flugshow mit Hannes Arch um
11 Uhr, Zieleinlauf um ca. 13.45
Uhr, Moutainbike-Trial-Show um
18.30 Uhr, Siegerehrung um 19
Uhr, anschließend Champions
Night mit DJ Gustav Götz und
Jackson Eleven
Sonntag: ab 11 Uhr Dolo-
mitenmannbrunch am Haiden-
hof, ab 13 Uhr Bandcontest
Dolomitenmania inkl. Starjury
und Acroshow
24. Red Bull Dolomitenmann:
Nur die Harten „überleben“
Der Dolomitenmann Lienz gilt als der härteste Teambewerb überhaupt.
Dennoch ist auch heuer der Andrang enorm. Die 110 Plätze sind schon seit
Wochen restlos vergeben. 440 Athleten nehmen somit am 10. September
wieder Strapazen und Schmerzen in Kauf.