Nur 80 Lkw täglich wären von einem Fahrverbot für Transit Lkw durchs Drautal betroffen, so das Ergebnis der vom Land Tirol in Auftrag gegebenen Verkehrszählung. "Fridays for future Osttirol" stellt gemeinsam mit 8 weiteren Initiativen klar, dass der Zeitraum der Datenerhebung im Mai 2021 während der Pandemie und innerhalb von nur 48 Stunden wenig repräsentativ sei.
Künftige Verkehrsentwicklung nicht berücksichtigt
Darüberhinaus gehe die Studie nicht auf den zu erwartenden Anstieg der Verkehrszahlen ein. So würden die Umfahrungen Greifenburg in Oberkärnten und Kienz in Südtirol die B100 und SS49 attraktiver für den Transitverkehr machen. Auch das geplante Logistikzentrum der DLH in Villach werde, ohne Bahnanschluss, die Lkw-Zahlen in die Höhe treiben.
Nur 80 Lkw?
Laut Studie rollen täglich mindestens 180 mautflüchtige Brummies durch das Drautal. Anerkannt werden jedoch nur etwa 80. Es gäbe nämlich für mehr als die Hälfte davon nur wesentlich längere alternative Strecken. So bleiben nach Abzug der LKW Richtung Mittersill und Bozen nur mehr rund 80 „reine“ Transitfahrten täglich.
Fehler durch die Methode?
Auch das Verfahren, die Verkehrszählung mittels Kameras, sei nicht fehlerfrei. Ein gewisser Prozentsatz der erfassten Fahrzeuge könnte falschen Kategorien zugeordnet worden sein, so die Initiativen in einer Presseaussendung. Sie haben jetzt den Verkehrsexperten Mag. Dr. Günter Emberger von der TU Wien um seine Einschätzung und eine Analyse der Daten gebeten.
Initiativen fordern Entlastung der Anrainer in Sillian, Lienz und Greifenburg
Gemeinsam wehren sich Fridays for future, Arge Stop Transit, Osttirol Natur, Gegenverkehr online und weitere Oberkärntner Initiativen gegen die Argumentation der Landespolitik, ein Transitfahrverbot könne wegen der zu geringen zu erwartenden Entlastung nicht umgesetzt werden.