Mit den strahlenden Farben der Künstlerin Marlies Wagner nahm der Rotary Club Lienz eine alte Tradition wieder auf – und spielte 5.000 € für „Curaplus Family Care“ ein.
Hinter dem sperrigen Wort „Neujahrsentschuldigungskarte“, welches das rotarische Clubleben im Herbst begleitete, versteckt sich eine spannende Geschichte.
Vor rund 200 Jahren in Tirol eingeführt, waren die zunächst unscheinbaren Billets ein beliebtes Mittel, um den zum Jahreswechsel üblichen Besuchen und Gegenbesuchen zu entgehen. „Aber schon damals wurde der soziale Gedanke mitgelebt“, führt Präsident Richard Kogler aus, warum sich der Lienzer Verein dieser Tradition wieder angenommen hat. Denn das eingespielte Geld wurde damals wie heute einem guten Zweck zugespielt – in diesem Jahr dem Projekt „Curaplus Family Care“.
Curaplus engagiert sich seit 2021 für die mobile Kinderkrankenpflege in Tirol/Osttirol und Kärnten, um Familien mit chronisch kranken oder schwerbehinderten Kindern eine umfassende und individuelle Betreuung zu ermöglichen. „Mit einem Team hochqualifizierter Pflegekräfte werden Eltern bei der so fordernden Aufgabe unterstützt, ihre Kleinen nicht auswärts, sondern im gewohnten Umfeld zu Hause bestmögliche Pflege zukommen zu lassen“, so Daniela Koini, verantwortlich für die pflegerische Gesamtleitung und Ansprechpartnerin für die Region Osttirol. Dies ermöglicht Planungssicherheit, stärkt den Familienzusammenhalt – und zaubert nicht nur Eltern, auch Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Ein Lächeln, das bei der Übergabe des Schecks in der Höhe von 5.000,- Euro auch bei Koini und Kogler zu sehen war.
Keine „Eintagsfliege“
Die streng limitierte Entschuldigungskarte 2025 soll jedoch keine Eintagsfliege bleiben, hinter den Kulissen wird schon fleißig am neuen Projekt gefeilt. Denn der Zufall wollte es, dass seit diesem Winter diese wiederaufgelebte Tradition eine besondere Auszeichnung erhielt. Der Brauch, der vor einigen Jahren auch in Hall in Tirol neu initiiert worden ist, wurde nun von der UNESCO in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Kulturerbe erhalten, Kunst verschenken und eine helfende Hand reichen dürfen – die Neujahrkarte sorgte rundum für glückliche Gesichter.