Kreislaufwirtschaft ist das neue Zauberwort angesichts weltweit schwindender Ressourcen und stockender Lieferketten.
Seit Jahren beschäftigt sich „Vordenken für Osttirol“ mit zukunftsfähigen Strategien zum Wirtschaften und Leben in unserer Region. Wie man künftig sorgsamer mit Ressourcen umgehen muss, wurde im Rahmen der Tagung „Kreislaufwirtschaft“ in Sillian diskutiert.
Was wäre gut?
Prinzipiell gilt, nichts zu verschwenden oder wegzuwerfen, was nicht wieder zu gebrauchen wäre. Keine Materialien zu verwenden, die nicht wieder verwertet oder aufbereitet werden können. Für René Schmidtpeter, Vordenker und Professor für Nachhaltigkeit, das Gebot der Stunde, um Unternehmen zukunftsfit zu machen: „Wir können es uns nicht leisten, nicht nachhaltig zu wirtschaften, denn das Thema wird künftig immer wichtiger, sei es bei Kaufentscheidungen, Investitionen oder Darlehensvergaben.“ Ganz neu ist das Thema Kreislaufwirtschaft für Karin Huber-Heim vom Circular Economy Forum Austria nicht, denn nach 1945 musste man mit dem auskommen, was vorhanden war. Durch die Globalisierung konnten jene Rohstoffe, die nicht verfügbar waren, dann einfach zugekauft werden. „Jetzt gilt es Umzudenken, weg vom immerwährenden Wachstum und Konsum, weg vom Verbraucher hin zum Gebraucher“, betont die Professorin für Kreislaufwirtschaft aus Wien. „Man muss nicht alle Dinge besitzen, man kann sie mieten, leasen, teilen oder weitergeben, wenn man sie nicht mehr braucht“. Das bedeutet für Huber-Heim nicht Verzicht, sondern ein gutes Leben für alle, auch jene, die sich normalerweise gute und hochpreisige Produkte nicht leisten können. Durch die gemeinsame Nutzung eröffnen sich auch neue Möglichkeiten für Unternehmen und letztlich bedeutet mit weniger Material auszukommen auch weniger CO2 zu produzieren. Das wiederum ist gut für das Klima. Nun sei die Politik gefragt, die Unternehmen und KonsumentInnen mitzunehmen und nachhaltige Maßnahmen gut zu kommunizieren. Denn mit Bevormundung und Zeigefinger funktioniert ein Umdenken nicht.