Über die „Grenzen in unserem Denken“ referierte der Ökonom Matthias Stefan vom Institut für Banken und Finanzen der Universität Innsbruck bei der Universität im Dorf Anfang Dezember in Außervillgraten. In seinem Vortrag räumte er auf mit der Vorstellung des „homo oeconomicus“, der wirtschaftliche Entscheidungen rational und bewusst trifft. Vielmehr sind es zwei kognitive Systeme, die unser Denken bestimmen: Das reflexartige und intuitive führt zu schnellen Entscheidungen wohingegen das logische und bewusste Denken zu langsamen Entscheidungen führt.
Beide haben ihre Berechtigung, aber Zeitdruck beim Internetshopping oder Stattpreise im Supermarkt führen oft zu Impulskäufen, die man sich bei längerem Überlegen vielleicht sparen könnte. Eine weitere Erkenntnis der Verhaltenspsychologie ist, dass Verluste die Menschen mehr schmerzen, als sie sich über Gewinne freuen können. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, kennen wir alle. „Wer spricht schon gerne über Verluste oder Versagen?“. Dabei wäre eine offene Fehlerkultur die Chance, um für die Zukunft zu lernen, betont Stefan.