Am Mittwoch hat ein zweites Plöckenpass-Treffen zwischen Kärnten und Friaul stattgefunden, nachdem seit Anfang Dezember der Plöckenpass wegen eines Felssturzes auf italienischer Seite für den Verkehr gesperrt ist.
Seit dem ersten Arbeitsgespräch zwischen Vertretern von Kärnten und Friaul im Jänner in Tolmezzo wurden nur wenige gesicherte Informationen zur weiteren Vorgehensweise am Plöckenpass an die Kärntner Landesregierung übermittelt, heißt es in einer Aussendung des Landes. Daher hat LHStv. Martin Gruber am Mittwoch zu einem zweiten Plöckenpass-Treffen geladen, diesmal nach Kötschach-Mauthen.
„Strecke mit Ende 2024 wieder geöffnet“
Die in Friaul für Infrastruktur zuständige Landesrätin Cristina Amirante stellte dabei, gemeinsam mit italienischen Fachbeamten, den aktuellen Stand sowie den Zeitplan des Sanierungsprojekts vor. Der Fahrplan auf italienischer Seite sieht vor, dass die Genehmigungsverfahren für die Sanierung der Bestandsstrecke im April abgeschlossen werden. Die italienische Landesrätin hat zugesichert, dass die Strecke mit Ende 2024 wieder geöffnet werden kann.
Arbeiten gliedern sich in zwei Phasen
Nach Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung zwischen Friaul und dem Straßenerhalter ANAS wird im Mai mit der Umsetzung begonnen, heißt es weiters in der Aussendung des Landes Kärnten. Die Arbeiten gliedern sich in zwei Phasen: erstens Felssprengungen und Hangsicherungsarbeiten, zweitens Sanierung der bestehenden Fahrbahn. In den Zeitplan wurden laut Auskunft der Vertreter Friauls auch eventuelle witterungsbedingte Unterbrechungen einkalkuliert, sodass der Termin mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eingehalten werden kann.
Aktuell kein grünes Licht für Notstraße von Friaul
Für die schnelle Errichtung einer Notstraße, über die der Verkehr während der Bauarbeiten geführt werden hätte können, gibt es von Friaul allerdings kein grünes Licht, solange die Felssicherungsarbeiten nicht abgeschlossen sind. Die Sicherheitsbedenken seien zu groß, da aktuelle Steinschlagbereiche gequert werden müssten, um überhaupt einen Zugang zur möglichen Notstrecke zu schaffen. "Positiv ist jedoch, dass die Errichtung einer solchen alternativen Trasse nicht gänzlich vom Tisch ist“, betont Gruber. Friaul habe in Aussicht gestellt, eine solche Behelfsstrecke zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen zu können, um bei eventuellen weiteren Behinderungen auf der SS52 eine Alternative zu haben.
Bilaterale Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul
Beschlossen wurde zwischen Gruber und Amirante auch die Einrichtung einer bilateralen Arbeitsgruppe zwischen Kärnten und Friaul, um gemeinsam langfristige Lösungen für eine sichere Straßenverbindung zwischen den beiden Regionen zu prüfen. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe wurde bereits vereinbart und soll die Präsentation der technischen Details zum Sanierungsprojekt der ANAS zum Inhalt haben.
LH-Stv. Martin Gruber dazu im Interview: