Die Vereinten Nationen haben 2025 als Internationales Jahr zur Erhaltung der Gletscher erklärt und den 21. März – heuer erstmals – als Welttag der Gletscher ausgerufen.
Der 21. März 2025 steht im Zeichen des Gletscherschutzes. Rund 900 Gletscher gibt es in Österreich und deren Tage dürften gezählt sein. Darauf verweist der Österreichische Alpenverein in den jährlichen Gletscherberichten. Erst vor kurzem wurden die Ergebnisse der Gletscherbeobachtungen und Messungen im vergangenen Jahr präsentiert. Bei 90 Gletschern lag der Rückgang allein im letzten Jahr bei durchschnittlich 24 Metern, das ist der drittstärkste Schwund seit Beginn der Messungen vor rund 130 Jahren.
Siehe dazu unseren Bericht "Mieses" Jahr für Gletscher
Gletscherschutz trotz unaufhaltsamer Schmelze
Laut den Wissenschaftlern sind die Gletscher in Österreich aufgrund der fortschreitenden Klimaerwärmung nicht mehr zu retten. Gletscherschutz lohne sich aber trotzdem. Es geht dabei vor allem um Zeitgewinn, um auf die drastischen Veränderungen zu reagieren.
Die Tiroler Grünen fordern ein 7-Punkte-Programm für den Gletscherschutz in Tirol, darunter einen Ausbaustopp für Gletscherschigebiete und ein Verbot von Plastikplanen auf Gletscher-Pisten, weil damit große Mengen Mikroplastik in den Wasserkreislauf geraten.
Größter Gletscher bald in Tirol und nicht mehr in Kärnten
Der größte Gletscher in Österreich ist (noch) die Pasterze, unterhalb des Großglockners auf Kärntner Seite in Heiligenblut. Die Pasterze misst derzeit rund 15 Quadratkilometer, die Eisdecke ist durschnittlich 40 Meter dick. Allein in den letzten drei Jahren hat die Eisdicke durchschnittlich mehr als 2 Meter pro Jahr eingebüßt. Die Gletscherzunge zerfällt, und der untere markante Teil der Pasterze wird bis zum Jahr 2050 verschwunden sein, sagt Bernhard Hynek von der Geosphere Austria. Durch das Abschmelzen reißt der untere Gletscherteil vom oberen ab. Wenn die Pasterze in zwei Teile zerfallen ist, und keine zusammenhängende Eismasse mehr darstellt, ist sie auch nicht mehr der größte Gletscher Österreichs. Dazu rückt dann der Gepatschferner in den Ötztaler Alpen auf. Das dürfte in wenigen Jahren der Fall sein.