Das Helenenkirchl thront in fast 1.300 Metern Seehöhe auf einem Felsen oberhalb von Thurn. Auch wenn die mittelalterliche Kirche zur Gemeinde Oberlienz gehört, werden doch alle Verlöbnisse und Messtermine (sechs im Jahr) von der Thurner Bevölkerung getragen, erzählt Chronist Raimund Mußhauser. Betreut und in Schuss gehalten wird das zuletzt Mitte der 1990er Jahre renovierte Kirchlein von Hans Forcher und seiner Familie in Thurn, und Franz Lobenwein aus Oberlienz.
Am Karsamstag pilgern viele zur Heiliggrab-Feier, die traditionell vom Lienzer Sängerbund musikalisch gestaltet wird, die Jungbauernschaft Thurn verteilt im Anschluss geweihte Brote.Dieser Brauch geht auf ein Verlöbnis zurück und wird vermutlich seit dem 17. Jahrhundert abgehalten bzw. „seit weltewigen Zeiten“ wie es in einer Chronik heißt. Noch viel älter sind die beiden Glocken im Turm des Helenenkirchls, die bereits aus einem romanischen Vorgängerbau stammen. Die sogenannte Wetterglocke ist über 700 Jahre alt und dürfte die älteste Kirchenglocke Tirols sein: