Siegfried (63) und Emanuel Domenig (34) sorgten in der Rennsaison 2024 wieder für tolle Erfolge mit ihrem 170 PSstarken „Gösser“ Opel Corsa im Race Cup Kärnten. Sohn Emanuel holte sich den Kärntner Meister (erster Platz in der Division II bis 2.000 Kubik und erster Platz in der Gesamtdivision) und Vater Siegfried ergänzte das doppelte Klassenpodium mit Platz drei in der Division II bis 2.000 Kubik. Seit drei Jahrzehnten sind die beiden aktiv im Motorsport, dafür wurde ein eigener Verein gegründet: DSM-Motorsport (Domenig Siegfried Motorsport) hat aktuell 50 Mitglieder inklusive mehrerer Gönner und tatkräftiger Unterstützer und ist als Verein auch Mitveranstalter des Race Cup Kärnten. Siegfried und Emanuel Domenig leben mit ihren Familien in Tröpolach und Neudorf (beide Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See).
OVT: Hr. Domenig, wie schön war‘s für Sie als langjährigen Motorsport-Profi mit Ihrem Sohn im Herbst gemeinsam am Siegerpodest zu stehen?
Siegfried Domenig: Ein sehr gutes Gefühl obwohl wir auf der Rennstrecke eigentlich Kontrahenten sind. Natürlich freut es mich sehr, dass mein Sohn heuer den Meistertitel geholt hat.
OVT: Hr. Domenig, Ihre Kontrahenten bezeichnen Sie gerne als „Dominator“! Wie ist das Gefühl, erstmals Kärntner Meister in allen Klassen zu sein?
Emanuel Domenig: Ich freue mich riesig, dass es nach vielen Jahren heuer erstmals mit dem Meistertitel geklappt hat. Es war ein Weg der ständigen persönlichen und technischen Weiterentwicklung und Verbesserung. Beim Race Cup Kärnten herrscht ja ein familiärer Umgang im gesamten Fahrerfeld und jeder steht dem anderen helfend zur Seite. Aber auf der Strecke sind wir alle Gegner. Natürlich steht der Spaß und die gemeinsame Leidenschaft im Vordergrund.
Wie würden Sie uns den Race Cup Kärnten näherbringen? Wie laufen die Rennen ab und was braucht‘s als Fahrer?
Siegfried Domenig: Der Race Cup Kärnten ist eine Veranstaltung für jedermann. Es ist ein Geschicklichkeitsfahren durch eine mit Pylonen gesteckte Strecke auf Zeit. Wir fahren mit Autos, die sich nicht wesentlich von Serienautos unterscheiden. Alles was man braucht, ist ein Führerschein und Rennbegeisterung. Die Rennen fahren wir auf großen Asphaltflächen, wie Parkplätzen oder auf Firmengeländen.
Nun gilt es den Titel zu verteidigen. Wie sehen Ihre Vorbereitungen für die heurige Saison aus?
Emanuel Domenig: Klar, nach der Saison ist vor der Saison. Alle Kontrahenten arbeiten auch fleißig an sich und ihren Fahrzeugen. Unser „Gösser“ Corsa bekommt sein wohlverdientes Winterservice und natürlich das eine oder andere Update fürs neue Jahr. Ich persönlich versuche die rennfreie Zeit zu genießen und meine Akkus wieder aufzuladen.
Sie haben über die Jahre mehrere Titel gewonnen, darunter auch den friulanischen Autocross-Meister.
Siegfried Domenig: Ich glaube der erste Meistertitel war der schönste. Die zwei friulanischen Meistertitel waren natürlich Highlights, weil es mir gelungen ist, damit einen internationalen Austausch zwischen den österreichischen und italienischen Fahrern anzustoßen.
Basis der Erfolge ist Ihr gemeinsamer „Gösser“ Corsa. Was macht ihn aus? Ist‘s E-Auto auch ein Thema?
Emanuel Domenig: Der „Gösser“ Corsa ist inzwischen unser Markenzeichen und österreichweit bekannt. In kompletter Eigenregie entwickelt, wurde er über die Jahre vom Rallyewagen zum Slalomfahrzeug optimiert. Die größte Stärke ist aber seine Zuverlässigkeit. Natürlich verfügt er über einige unverzichtbare Extras, das beginnt bei der Sicherheitsausstattung, wie dem Überroll-Käfig, Rennsitzen und speziellen Renngurten bis hin zu den technischen Spezialitäten wie Antrieb und das Rennfahrwerk, die im Slalomsport entscheidend sind.
E-Autos sind ein derzeit aus sicherheitstechnischen Gründen im Slalomsport nicht zugelassen. Persönlich finde ich Ihre Fahrleistungen natürlich beeindruckend, aber zeitgleich fehlt die für Motorsport ebenso wichtige Atmosphäre des Motorensounds.
Emanuel, in Ihren Anfängen war Motocross Ihre erste Wahl.
Emanuel Domenig: Ich fing mit dem Motorsport schon im zarten Alter von vier Jahren an. Mit meinem Vater war ich natürlich viel an den Rennstrecken unterwegs. Als ich das erste Mal diese Kindermotocross gesehen habe, wollte ich das unbedingt ausprobieren. So bin ich ein paar Jahre lang bei verschiedenen Meisterschaften in Kärnten mitgefahren, bis diese leider immer weniger wurden.
Bei einem Autoverein spielt natürlich auch Geld eine Rolle! Wie wichtig sind Sponsoren und auch Siegesprämien für den Verein?
Siegfried Domenig: Sponsoring ist natürlich ein großes Thema, da wir saisonmäßig Ausgaben im fünfstelligen Bereich haben. So sind wir natürlich sehr froh gute Unterstützer zu haben, die uns immer wieder unter die Arme greifen. Siegprämien gibt es in unserem kleinen Rennumfeld leider keine.
Gibt es einen Wunsch, den Sie abseits des Motorsports hegen? Eine Weltreise …
Siegfried Domenig: Da neben dem Hobby sehr wenig Zeit für die Familie bleibt, wünsche ich mir einfach nur viel Zeit für meine Liebsten.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne gefragt?
Emanuel Domenig: Der „Oberkärntner Volltreffer“ zählt meiner Meinung nach zu den besten regionalen Medien. Mir gefällt die Gesamtphilosophie sehr gut und daher lese ich ihn sehr gerne.
Kurz gefragt:
Siegfried und Emanuel Domenig (Hermagor)
Top-Motorsportler, Mechaniker und Projektmanager
Siegfried Domenig
Sternzeichen: Wassermann
Ich höre gern (Musik): Die Nockis
Lieblingsgericht: Wiener Schnitzel
Lebensmotto: Lebe das Leben.
Emanuel Domenig
Sternzeichen: Löwe
Ich schaue gern (TV, Film – abseits vom Sport): Actionfilme und Dokus
Lieblingsgetränk: Ein „Gösser“
Glücksbringer: Meine Mädel