Oberkärntner Volltreffer, 7. November 2024
Energie ist ein großes Thema, das die Stadtgemeinde Spittal beschäftigt. In den letzten Jahren ist der Strompreis beständig gestiegen. Hat Spittal vor drei Jahren noch rund 700.000 Euro für Strom bezahlt, so sind es derzeit über eine Mio Euro bei der Vertragspartnerin Kelag. Und mit dieser soll der Stromliefervertrag nun auch auf weitere zwei Jahre (2026/27) verlängert werden. Vereinbart sind 10 Cent pro Kilowattstunde, ein Tarif, der der Stadtgemeinde bei baldiger Verlängerung zugesichert wurde. Mit den Energiekosten will man runterkommen. Deshalb wurde auch als einer der ersten und an diesem Abend „wichtigsten Tagesordnungspunkten“, wie es Bgm. Gerhard Köfer ausdrückte, eine Energiegemeinschaft aus Stromerzeugern im Gemeindebesitz gegründet. Dabei sind das Trinkwasserkraftwerk an der WVA Gmeineck und die PV-Anlagen auf den Gebäuden der Bestattung und der Spittaler Betriebs-GmbH (z. B. der Drautalperle). Anstatt den nicht verbrauchten Strom ins Netz einzuspeisen, wollen sich die einzelnen Betriebe die überschüssige Energie nun selbst zur Verfügung stellen und dadurch Kosten sparen. „Bürgerenergie Gemeinnützige GmbH“ heißt die regionale und Stadtgemeinde eigene Energiegemeinschaft, die durch Vize-Bgm. Angelika Hinteregger und Stadtamtsdirektorin Elisabeth Huber vertreten wird.
Der Sparwille war auch bei den notwenigen Anschaffungen für den Gemeinde-Fuhrpark zu merken, z. B. bei der Anschaffung eines neuen Unimog für den Bauhof. Der alte Unimog hat bereits 37 Jahre und 280.000 Kilometer auf dem Buckel und muss ersetzt werden, da die Reparaturkosten zu hoch wurden. Nachdem die Finanzabteilung zu einem Neugerät „nein“ sagte, kommt jetzt ein Gebrauchter her, Kostenpunkt: 73.800 Euro. Angeschafft wird auch ein neuer Kanalspülwagen, der die 110 Kilometer Kanal-Leitungen sauber halten und auch bei Pumparbeiten nach Unwettern zum Einsatz kommen soll. Die stolze Summe von 680.000 kostet das Neugerät (der Marke MAN) mit entsprechendem Aufbau. „Eine sinnvolle Investition, obwohl etwas Kreativität für die Finanzierung notwendig war“, meinte der Bürgermeister. Beim letzten Hochwasser habe sich der alte Pumpwagen nocheinmal bewähren müssen, der neue hat zwei Jahre Lieferzeit.
Auch bei den Kulturförderungen wurde der Sparstift angesetzt. Den Vortrag hielt Kulturreferent StRLukas Gradnitzer selbst aber ohne viel Begeisterung. Künftig wird es für Kulturprojekte nur mehr eine Basisförderung von 250 Euro geben anstatt wie früher von 750 Euro. Projektförderungen sind weiterhin möglich. Erstmals als reguläres Gemeinderatsmitglied an der Sitzung teilgenommen hat Andrea Schmölzer (FPÖ), sie rückte auf den Platz von Roland Staudacher vor, der sich beruflich verändern möchte. Ob und wieviel im kommenden Jahr weitergespart werden muss, wird die nächste GR-Sitzung zeigen, in der das Budget für 2025 vorgestellt wird.