Hochgeladen von Harald Angerer
Zwei Kärntner Baumschulen sind Kooperationspartner beim Projekt „Regionale Gehölzvermehrung“. Eine davon ist die Baumschule Huber aus Obermillstatt.
„Regionale Gehölzvermehrung Kärnten“ (RGV), ist ein Vorhaben der Landes-Naturschutzabteilung. Damit soll Gehölz-Biodiversität in Kärnten verstärkt „verwurzelt“ werden. Partnerbetriebe dieses Projektes sind die Biobaumschule Eschenhof in St. Veit und die Oberkärntner Baumschule Bernhard Huber in Millstatt. Ab 2025 können Interessierte ganzjährig gebietsheimische Gehölze, welche eigens gekennzeichnet und beschrieben sind, bei diesen beiden Baumschulen beziehen.
RGV hat in Kooperation mit der Arge Naturschutz und in enger Abstimmung mit der Naturschutzabteilung des Landes dutzende – insbesondere auch seltene und gefährdete – Gehölzarten in den Kärntner Regionen gesammelt und aus den Früchten Saatgut bester Qualität gewonnen, aus dem wiederum kräftige Jungpflanzen herangezogen wurden. Regionale Gehölze aus Kärnten haben gegenüber gebietsfremden Pflanzen entscheidende Vorteile: Sie sind seit Jahrtausenden an die Gegebenheiten der Heimatregion angepasst, daher gedeihen sie in Kärnten bestens und sind besonders resistent. Dabei liefern sie auch Nahrung und sind Lebensraum für zahlreiche Tierarten. „Indem die Vielfalt heimischer Wildgehölze vermehrt und wieder in den Regionen verwurzelt wird, wird ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität gesetzt“, betonte auch die zuständige Referentin LR Sara Schaar bei einer Stippvisite in den Baumschulen. Die heimischen Gehölze können übrigens ab 2025 in den beiden Baumschulen sowie beim Heckentag am 16. November in Klagenfurt (Bildungszentrum Ehrental) und Villach (Magistrat Villach, Gewächshäuser der Abteilung Stadtgrün) erworben werden.
Zu den heimischen Gehölzen zählen Weidenarten, Pfaffenkapperl, Weißdorn, Schlehdorn, Heinbuche, Ahorn, Hasel und Birken uvm. Über das Projekt wurden Samen gesammelt, gereinigt und Jungpflanzen gezogen. Die Baumschulen übernehmen das Eintopfen und Aufschulen. „Mit ist es immer ein Anliegen, diese heimischen Hölzer weiterzuverbreiten“, erzählt Baumschulbetreiber Bernhard Huber. „Gerade bei den jetzigen Kapriolen sind diese Arten viel wiederstandsfähiger“. Zu kaufen bekomme man „jeden Strauch“. „Viele Sträucher im Handel werden in Rumänien oder Bulgarien gezogen, weil das billiger ist. Diese müssen bei uns noch lange nicht zurechtkommen. Ein weiteres Problem ist, dass sie auch Schädlinge mit sich bringen. Pflanzen, die bei uns angepasst sind, werden mit jeder Situation besser zurechtkommen“, weiß der Gartenkundler.