Erntedank, Pfarrjubiläum und der Weltmissionssonntag wurden in der Pfarrkirche Mauthen gefeiert.
Von Peter Krall/Ingo Ortner/Harald Angerer
Was für ein Jubiläum! Traditionell weckte am gewohnt dritten Sonntag im Oktober die Trachtenkapelle Mauthen unter der Leitung von Viktoria Pedarnig den Ort. Kein geringerer als Bischofsvikar Domprobst Monsignore Dr. Engelbert Guggenberger war anlässlich dieses würdigen Jubiläums im Oberen Gailtal zu Gast, um mit Ortspfarrer Dr. Sergius Duru dieses seltene Fest zu begehen, Heilige Messe, Erntedank, Pfarrjubiläum und der Weltmissionssonntag an ein und demselben Tag – ein wahrhaft festlicher Anlass! Besonderer Dank gilt den Trachtenfrauen für den wunderschönen Kirchenschmuck, der Pfarre Mauthen selbst und allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Nach der hl. Messe bereitete der Pfarrgemeinderat mit Obmann Andreas Druml eine Agape. Freilich lud das Wetter nicht gerade für ein Outdoorprogramm ein, aber die umliegenden Gastwirtschaften erfreuten sich großen Zuspruchs. Anlässlich des Jubiläums hat die Pfarre gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat auch eine Festschrift herausgegeben, die beim Festgottesdienst auflag und in gedruckter Form beim Pfarrgemeinderat sowie in der Mauthner Kirche gegen einen freiwilligen Spendenbeitrag erhältlich ist.
Kirche mit Geschichte
Die Markuskirche in Mauthen, eine ehemalige Chorturmkirche des 13. Jhs., wird urkundlich erstmals 1466 genannt. Seit 1525 ist Mauthen eine eigenständige Pfarre. Der Turm, heute der Kircheneingang, ist mit Mauerschlitzen, zwei- und dreiteiligen romanischen Schallfenstern sowie kleinen gotischen Spitzbogenfenstern und einem Spitzgiebelhelm aus dem 19. Jh. versehen. Die vier Glocken wurden 1949 in Innsbruck gegossen.
An der Südwand des Turmes befinden sich Freskenreste aus dem Jahr 1340, die den Auferstandenen, Heilige und Engel zeigen. An der südlichen Außenwand wurden 1932 Fresken aus dem ersten Drittel des 16. Jhs. freigelegt, die u. a. einen sogenannten „Feiertagschristus“ und den Marientod, darüber Christus, der die Seele Mariens in Empfang nimmt, darstellen. Der Hauptaltar aus dem Rokoko (Mitte 18. Jh) zeigt im Oberbild die Marienkrönung. Das Mittelbild mit dem Evangelisten Markus wurde 1835 vom venezianischen Maler Cosroe Dusi geschaffen. Die vier weiß-gold gefassten Statuen stellen die lateinischen Kirchenväter dar: innen Gregor der Große mit Tiara und Hieronymus mit Kardinalshut, außen über den Opfergangsportalen die Bischöfe Augustinus und Ambrosius. Oben stehen die Statuen des heiligen Johannes Nepomuk und eines heiligen Bischofs sowie der Erzengeln Michael und Raphael.
„Waldkirche“ Maria Schnee
Von der Pfarrkirche führt ein Fußweg mit fünf Kreuzwegstationen durch den Wald hinauf zur Filial- und Wallfahrtskirche Maria Schnee. Die Kirche wurde 1710–1712 errichtet und 1843 vergrößert. Christoph Brandstätter der Jüngere malte 1844 Szenen aus dem Marienleben an die Flachdecke des Langhauses. Auf dem Hochaltar von 1715 stehen eine um 1780 entstandene Kopie des Mariengnadenbildes Salus populi Romani in der Kirche Santa Maria Maggiore sowie Statuen der Heiligen Franz von Assisi und Antonius von Padua.